Mit Pfeil und Bogen gegen Vorurteile
1. GBC Queer Cup Berlin Archery 2018 war erfolgreich
Im Reiterstadion am Olympiastadion fand am 7. Juli das weltweit erste queere Bogensportturnier statt. Eingeladen waren Wettkämpfer ebenso wie Interessierte, die diesen anspruchsvollen Sport einmal ausprobieren wollten.
Sportstadträtin Heike Schmitt-Schmelz (SPD), die den Cup eröffnete, war eine der ersten, die sich an einen Bogen wagten. Immerhin ging nach einer kurzen Übungszeit kein Pfeil daneben. Vijay Jangle hingegen hatte sich das Bogenschießen einfacher vorgestellt, sein Pfeil hüpfte förmlich ins Gras. Und während sich die Anfänger noch mühten, traten die Profis auf dem Rasen vor der denkmalgeschützten Tribüne des Reiterstadions gegeneinander an.
Für die Mitglieder des 1. Gemeinschaftlichen BC Berlin, kurz GBC, kein unbekannter Ort, können sie dort doch die Wettkampfentfernungen bis 70 m schießen. Im Sommer trainieren sie im Bogensportpark Westkreuz, dort sind aber nur Distanzen bis 50 Meter möglich. Ihre Heimathalle für den Winter ist in Schöneberg.
Der 1. GBC ist der erste schwul-lesbische Bogensportverein Deutschlands und Europas, hat aber auch Heteros in seinen Reihen und einen Frauenanteil von mehr als 50 Prozent. Ursprünglich 2012 als Bowlingklub gegründet, musste er sich schon immer gegen Vorurteile und Diskriminierung wehren. Mit dem englischen „queer“ bezeichnen sich Menschen unterschiedlicher sexueller Orientierung. 2013 kam die Bogensportabteilung dazu, die sich rasch positiv entwickelte. Aus verschiedenen Gründen gab 2014 die Bowlingabteilung auf. Die Bogenschützen konnten mehr und mehr sportliche Erfolge verzeichnen, zum Beispiel Bronze bei den letzten Landesmeisterschaften. Wenn sie sich bei Festen präsentieren, ist jedes Mal das Publikumsinteresse groß. So mancher ist nach einem Schupperkurs dann Mitglied geworden. Beim Hyundai World Archery Cup 2018 vom 17. bis 22. Juli sind natürlich auch Schützen des 1. GBC mit dabei.
Infos auf www.gbcberlin.com.
Autor:Regina Friedrich aus Wilmersdorf |
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