Noch Luft nach oben
Berlin United mit ordentlichem Saisonstart in der Berlin-Liga
Berlin United hat das Duell der Liganeulinge gegen Hilalspor mit 3:1 gewonnen und belegt nach dem 9. Spieltag in der Berlin-Liga Rang sechs. Damit ist die Truppe um ihren neuen Coach Fabian Gerdts wie erwartet der beste Aufsteiger in Berlins höchster Spielklasse.
Der Rückstand zum Spitzenreiter BSV Eintracht Mahlsdorf beträgt nach gut einem Viertel der Saison aber schon sechs Punkte. Und nicht wenige hatten der Truppe vom Spandauer Damm einen Durchmarsch in die Oberliga zugetraut.
Das Duell mit Hilalspor auf dem Sportplatz an der Züllichauer Straße in Kreuzberg war ein wildes, über weite Strecken nicht schön anzuschauendes Fußballspiel, das in United einen glücklichen Sieger fand. Während die Kreuzberger deutlich mehr Spielanteile hatten und sehr zweikampfstark agierten, ließ United zumindest an diesem Tag fußballerische Klasse vermissen, war aber definitiv eines: unglaublich kaltschnäuzig. Die Charlottenburger Gäste hatten über die gesamte Spielzeit nur wenige gute Torchancen, nutzen diese aber eiskalt: Murat Turhan (2) und Patrick Podrygala trafen vor der Pause für die Gäste und stellten die Weichen auf Sieg. Vielleicht ist es die Erfahrung vieler United-Kicker, die allesamt schon höherklassig gespielt haben, die an solchen Tagen den Unterschied macht. Angreifer wie Turhan oder auch Thiago Rockenbach da Silva, der zwei Treffer vorbereitete, brauchen nicht viele Chancen, um ein Tor zu erzielen. Vielmehr war im Duell mit Hilalspor aber auch nicht zu sehen. Im Spielaufbau agierte der ambitionierte Aufsteiger oft sehr fahrig und leistete sich viele einfache Ballverluste. Und auch defensiv war man vor der Pause nicht immer sattelfest. Zumindest letzteres änderte sich aber nach dem Wechsel: United stand tief, ließ kaum Chancen zu und brachte den Vorsprung letztlich nach Hause.
Nichts desto trotz muss man bei United mit der bisherigen Punkteausbeute zufrieden sein. Sechs Siege und drei Niederlagen sind die bisherige Ausbeute. Spitzenreiter Mahlsdorf konnte man schlagen. Niederlagen gab es gegen das Topteam SFC Stern 1900, den überraschend guten TuS Makkabi, aber auch gegen Kellerkind Spandauer Kickers.
Fakt ist: United hat auch in dieser Spielzeit ein tolles Team mit vielen guten Spielern, dem einiges zuzutrauen ist – vor allem in einer Liga, die sehr ausgeglichen zu sein scheint und in der es in dieser Spielzeit keinen klaren Favoriten gibt. Fakt ist aber auch, dass United in der Sommerpause nicht nur einen neuen Coach, sondern viele neue Spieler verpflichtet hat. Und da braucht es Zeit, bis sich ein Team gefunden hat.
Abschließend darf man aber auch nicht vergessen, dass in der Berlin-Liga definitiv ein anderer Fußball als in der Landesliga gespielt wird. Man frage dafür einfach mal bei den anderen beiden Aufsteigern Fortuna Biesdorf und Brandenburg 03 nach. In 18 Partien verließen diese beiden Klubs 17 Mal als Verlierer den Platz und kassierten dabei 71 Gegentore. Auch das ist die Berlin-Liga!
Autor:Michael Nittel aus Reinickendorf |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.