Sanierung der Rudolf-Harbig-Halle abgeschlossen
Gerade rechtzeitig zu Beginn des Wintertrainings ist die Rudolf-Harbig-Halle wieder für den Sportbetrieb freigegeben worden. Die Halle an der Glockenturmstraße diente von September 2015 bis Mai 2016 als Notunterkunft für geflüchtete Menschen und wurde im Anschluss für 3,76 Millionen Euro saniert.
Das Horst-Korber-Zentrum mit der Rudolf-Harbig-Halle ist Sitz der Landesleistungszentren Handball, Hockey und Leichtathletik. Zudem gilt der Standort als bedeutendes nationales und internationales Zentrum für Sportveranstaltungen. Nach dem Auszug der Flüchtlinge im Mai vergangenen Jahres verzögerte sich die Wiederaufnahme des Sportbetriebs, weil es nach Angaben des Landessportbundes (LSB) lange gedauert habe, bis er sich mit dem Senat bezüglich der Schadensregulierung einigen konnte.
Jetzt sprinten sie wieder
Verständlich, dass gerade die Leichtathleten und Funktionäre mit jedem Tag der Übergabe ihrer Trainings- und Veranstaltungsstätte ungeduldiger entgegensahen. Im Oktober 2016 haben das Landesamt für Flüchtlingsangelegenheiten und die Finanzverwaltung dann die Sanierungsmittel in Höhe von 3,76 Millionen Euro freigegeben. Die Ertüchtigung der Halle begann im Januar 2017. Betroffen waren unter anderem die Sanitärbereiche, Lüftungsanlagen und der Hallenboden. Nun hat das Warten ein Ende, am 18. Dezember, wurde die Nutzung der Halle wieder dem Leistungs-, Breiten- und Schulsport übertragen.
„Ein guter Tag für den Sport“
Sport-Staatssekretär Christian Gaebler, der gemeinsam mit LSB-Präsident Klaus Böger sowie Berlins Leichtathletik-Vizepräsidenten Klaus Brill feierlich die Anlage neu eröffnete, lobte die Nachsicht aller Beteiligten mit der Verzögerung. „Die Sonne strahlt, mein Herz auch“, sagte LSB-Präsident Klaus Böger. Er sei erleichtert, dass die Harbig-Halle nun wieder ihren eigentlichen Zweck erfüllt, denn sie werde ja nicht nur von den Leichtathleten genutzt, sondern auch von den Jungen und Mädchen der Eliteschule im Olympiapark, der Poelchau-Schule. „Ein guter Tag für den Sport“, sagte er. Klaus Brill, Vizepräsident des Leichtathletik-Verbandes Berlin verpackte in seinen Statement Wermutstropfen und Vorfreude: „Weil wir bei unseren Planungen nicht wussten, wann die Halle wieder fertig sein würde, haben wir keine festen Veranstaltungen für die kommenden Monate terminiert. Das wird erst wieder im Winterhalbjahr 2018/19 der Fall sein. Doch schon im Hinblick auf die Leichtathletik-EM in August kann die Halle von unschätzbarer Bedeutung sein. So gesehen, ist die Fertigstellung das schönste Weihnachtsgeschenk für unseren Verband.“
Einige Schüler der Eliteschule testeten bei der Übergabe gleich einmal den neuen Belag und Berlins beste Weitspringerin, Melanie Bauschke, absolvierte einen ersten 60-Meter-Sprint. Die Charlottenburgerin freute sich, dass sie nun nicht mehr die 50 Minuten lange Fahrt ins Sportforum Hohenschönhausen in Kauf nehmen muss, sondern in weniger als einer Viertelstunde in der Halle am Glockenturm ist, wo sie künftig täglich trainiert.
Sanierungen gehen weiter
Rund 60 Sporthallen dienten nach LSB-Informationen im Winter 2015/16 noch als Notunterkünfte. Davon wurden im Laufe des Jahres 2016 die mit geringerem Sanierungsaufwand an die Sportvereine zur Nutzung zurückgegeben. Rund 50 Sporthallen mussten aufwendiger wieder in Schuss gebracht werden. Staatssekretär Gaebler sagte: „32 Hallen können inzwischen wieder für den Sport genutzt werden, weitere elf Hallen werden im ersten Quartal 2018 übergegeben. Bei sechs Hallen dauert es noch länger – aufgrund des größeren Sanierungsbedarfs."
Autor:Matthias Vogel aus Charlottenburg |
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