Understatement in Westend
SC Charlottenburg teilt im Spitzenspiel die Punkte
Fußballfans und Fachleute sind sich einig: Der SC Charlottenburg ist als einer der Mitfavoriten auf die Meisterschaft in der Fußball-Landesliga, 2. Abteilung in die Saison gegangen. Der Kader ist top – viele Spieler haben schon höherklassig gekickt. Und doch hält man in Westend den Ball flach in den Reihen der Schwarz-Weißen. Topfavoriten seien andere.
Fakt ist: Nach den ersten drei Spieltagen hat sich der SCC mit zwei Siegen und einem Remis im ersten Tabellendrittel platziert: Nach Siegen beim BFC Meteor (4:2) und gegen den SV Stern Britz (6:0) kam es am 1. September beim FC Internationale in Schöneberg gleich zu einem Spitzenspiel, das leistungsgerecht mit 1:1 endete. Dabei waren die Charlottenburger zu Beginn das deutlich aggressivere und bessere Team und ging folgerichtig durch Jannis Steinert mit 1:0 in Führung. In der Folge verpasste es der Gast, die Führung auszubauen. Und so kam, was kommen musste: Inter nutzte eine Standardsituation und kam durch einen Kopfball von Samuel Georg Cook im Anschluss an einen Eckball zum Ausgleich. In der Schlussphase vermisste SCC-Coach Jörg Riedel – wie auch schon in den ersten beiden Partien – bei seinem Team ein wenig die Frische, so dass Internationale mehr Spielanteile hatte, aber letztlich auch nicht mehr zu nennenswerten Torchancen kam.
Wer sind die Favoriten?
Doch wer sind nun die Favoriten? Der TSV Mariendorf, der FC Internationale und der 1. FC Novi Pazar sollten vorn mitmischen können – und natürlich der SCC. Na klar, die Charlottenburger haben richtig gute Jungs in ihren Reihen. Und obwohl es in diesem Sommer viele Neuverpflichtungen gab, kennen sich die meisten Spieler seit Jahren und haben in anderen Teams schon zusammengekickt: Robert Häsen, Jannis Steinert, Maurice Mischer und Kian Niroomand trugen unter anderen schon gemeinsam das Trikot des 1. FC Wilmersdorf – zu Zeiten, als die Rot-Schwarzen noch die Berlin-Liga aufmischten. In der gleichen Spielklasse trugen Lucas Jokisch, mit vier Toren aus den ersten drei Spielen zurzeit der Toptorjäger im Team, Robin Kersten, Jannik Klarkowski und Tim Harzheim die Farben des Berliner SC. Diese Aufzählung ließe sich beliebig fortführen.
Den Ball flach halten
Vielleicht ist es nicht weiter verwunderlich, dass die Verantwortlichen des SCC, nachdem man zwischen 2015 und 2019 zweimal in die Berlin-Liga aufgestiegen, aber auch direkt wieder abgestiegen war, den Ball zunächst flach halten. Doch wenn alles normal laufen sollte, wird man den SC Charlottenburg auch in acht Monaten noch in der Spitzengruppe der Fußball-Landesliga wiederfinden.
Die nächste Partie wird in jedem Fall ein Härtetest: Am Sonntag, 15. September, gastiert man bei der zweiten Mannschaft des BSV Eintracht Mahlsdorf. Die sind mit drei Siegen in die Saison gestartet und grüßen von der Tabellenspitze.
Autor:Michael Nittel aus Reinickendorf |
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