Fit machen für die dritte Liga
Senat will Mommsenstadion für EM sanieren

In diesem Sommer findet in Deutschland die Fußball-Europameisterschaft statt. Auch in Berlin werden sechs Spiele im Olympiastadion ausgetragen. Als Trainingsstätte soll unter anderem das Mommsenstadion dienen. Dafür muss die Sportstätte modernisiert werden. Die Kosten dafür übernimmt der Senat. Doch der Bezirk spielt nicht mit.

Drei Millionen Euro will das Land Berlin in die Sanierung des Mommsenstadions stecken. Unter anderem soll es einen neuen Rasen erhalten, der den Vorgaben der UEFA entspricht. Zudem muss in die Sicherheit investiert werden. Gleichzeitig will der Senat das Stadion so weit ertüchtigen, dass es die Anforderungen für Spiele in der dritten Liga erfüllt. Derzeit gibt es in Berlin keine Spielstätte, die nach den Standards der Deutschen Fußball Liga (DFL) dafür ausgestattet ist. Eine Ertüchtigung des Mommsenstadions sei ohnehin zwingend notwendig, um den Drittligabetrieb absichern zu können, betont Sportstaatssekretärin Franziska Becker.

Auch wenn das Land die Mittel zur Verfügung stellt und der Umbau nicht zulasten des Bezirks geht, ist Sportstadträtin Heike Schmitt-Schmelz (SPD) skeptisch. Sie sieht unter anderem eine Gefahr für den Trainings- und Spielbetrieb der zahlreichen anderen Vereine, die das Mommsenstadion nutzen. Unter anderem werden dort die Erstligaspiele der America-Football-Bundesliga durchgeführt. Im Falle des Umbaus zum Drittligastadion müsste die Anlage im Eichkamp an 19 Spieltagen der Saison für andere Vereine gesperrt werden.

Die Fraktion der Grünen teilt diese Bedenken. Auch sie fürchtet, dass den im Mommsenstadion ansässigen Sportvereinen beim Umbau die Verdrängung droht. In einem Antrag fordert die Fraktion, den Umbau des Stadions mit weiteren Maßnahmen zu verknüpfen. So soll auf dem Parkplatz gegenüber eine Multifunktionshalle und in naher Umgebung eine beleuchtete Leichtathletikanlage gebaut werden. „Die Genehmigung durch den Bezirk für den Umbau des Mommsenstadions habe erst mit der gesicherten Finanzierung dieser Projekte durch das Land Berlin zu erfolgen“, heißt es in dem Antrag. Und weiter: „Sollte das Land Berlin weiterhin darauf bestehen, das Mommsenstadion umzubauen, müssen mindestens gleichwertige Ersatzstandorte geschaffen werden.“ Die Multifunktionssporthalle solle dabei fester Bestandteil des gemeinsamen Nahwärmeprojektes Eichkamp werden sowie über ausreichend Sanitär- und Funktionsräume unter anderem für die angrenzende Wally-Wittmann-Sportanlage verfügen.

Autor:

Karla Rabe aus Steglitz

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