Ein riesiges Fest der Inklusion
Startschuss für die Special Olympics World Games Berlin 2023

Das Unified Team der Geschwister Finja und Vincent Nieswandt bei den Special Olympics Nationalen Spielen Berlin 2022. | Foto: Special Olympics World Games Berlin 2023 / Annegret Hilse
  • Das Unified Team der Geschwister Finja und Vincent Nieswandt bei den Special Olympics Nationalen Spielen Berlin 2022.
  • Foto: Special Olympics World Games Berlin 2023 / Annegret Hilse
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Die Vorfreude ist riesig bei den 415 Sportlern, die am 17. Juni bei der Eröffnungsfeier der Special Olympics World Games Berlin 2023 für das deutsche Team gemeinsam mit den insgesamt rund 7.000 Teilnehmern aus annähernd 190 Nationen ins Olympiastadion einlaufen werden. Ulrike Spitz vom Redaktionsteam der Special Olympics World Games Berlin 2023 gibt einen Überblick darüber, was Berlin erwarten kann.

Berlin wird vom 17. bis 25. Juni Schauplatz von unzähligen Wettbewerben der Weltspiele für Menschen mit geistigen Beeinträchtigungen, von zahlreichen Siegerehrungen, aber auch von Mitmach-, Spiel- und Feiermöglichkeiten sowie Kulturevents in der ganzen Stadt. Erwartet wird ein riesiges Fest der Inklusion.

Schon vor einem Jahr hatten die Nationalen Spiele, sozusagen die Probe für die Weltspiele, viele positive Auswirkungen auf die Entwicklung der Inklusion in Deutschland. Umso mehr hoffen die Verantwortlichen von Special Olympics Deutschland (SOD) und des Organisationskomitees, dass die Weltspiele zum einen ein ganz besonderes stimmungsvolles Ereignis werden, aber gleichzeitig weit über den 25. Juni hinaus in die Gesellschaft hineinwirken. „Die Weltspiele werden einer breiten Öffentlichkeit zeigen, welche Kraft und Leidenschaft unsere Athlet*innen entwickeln können und zu welch beeindruckenden Leistungen sie fähig sind“, sagt SOD-Präsidentin Christiane Krajewski. „Ich hoffe sehr, dass sie dazu beitragen, Menschen mit geistiger Beeinträchtigung als Gestalter*innen und aktive Akteure der Gesellschaft nachhaltig sichtbar zu machen.“

Zu all diesen positiven Auswirkungen soll auch das Host Town Programm beitragen, durch das die Idee Special Olympics ins Land getragen wird. Im Vorfeld der Spiele haben 216 Kommunen in ganz Deutschland für drei Tage jeweils eine Delegation zu Gast. Die Kommunen haben dadurch schon vor mehr als einem Jahr begonnen, inklusive Projekte zu starten und Netzwerke zu bilden, die nachhaltig die Inklusion voranbringen.

Erste Medaillen schon am 18. Juni

Die ersten Medaillen werden bereits am ersten offiziellen Wettkampftag am Sonntag, 18. Juni 2023, vergeben, und zwar in der Rhythmischen Sportgymnastik. In den anderen Sportarten sind am ersten Wettbewerbstag vor allem Klassifizierungswettbewerbe angesetzt, nach denen die Finalgruppen zusammengesetzt werden; in manchen Sportarten gibt es auch Vorrunden oder Vorkämpfe, in anderen beginnen die Wettbewerbe erst später. Die ersten Sportgymnasten sind sogar schon am Sonnabend, 17. Juni 2023, mit ihren Vorrunden-Wettbewerben dran, also vor der Eröffnungsfeier am Abend im Olympiastadion.

Vielfalt an Sportdisziplinen

Rhythmische Sportgymnastik ist eine von 26 Sportarten, die bei den Weltspielen in Berlin ausgetragen werden. Von Boccia bis Volleyball, von klassischen olympischen Sportarten wie Leichtathletik, Schwimmen oder Basketball bis zum Kraftdreikampf, Roller Skating oder Bowling steht eine große Vielfalt von Disziplinen auf dem Programm.

Dabei ist zum Beispiel Boccia, die italienische Variante des französischen Ballspiels Boule, ein Wettbewerb, an dem auch Menschen mit eingeschränkter Mobilität teilnehmen, selbst wenn sie die Kugel nicht mit der Hand spielen können. Dafür sind, wie zum Beispiel auch beim Bowling, Hilfsmittel wie Rampen zugelassen. Grundsätzlich gelten für die Weltspiele die Regeln der jeweiligen Weltsportverbände, allerdings gibt es in manchen Disziplinen leichte Anpassungen. „Bei uns dürfen auch Männer mitmachen“, heißt es zum Beispiel im Video, mit dem SOD auf seiner Homepage die Sportart Rhythmische Sportgymnastik erklärt.

Hockey ist erstmals dabei

Bei den Mannschaftswettbewerben sind es fast ausschließlich die klassischen Disziplinen, die bei den Weltspielen ausgetragen werden, natürlich Fußball, Handball, Basketball, Volleyball und zum ersten Mal auch Hockey, allerdings zunächst als Demonstrationswettbewerb. Auch Futsal steht auf dem Programm, der so genannte kleine Bruder des Fußballs, gespielt auf kleinem Feld, fünf gegen fünf. Als Ergänzung zu den klassischen Teamsportarten wird auch Basketball 3x3 gespielt, ein schönes Beispiel für die Entwicklung der Special Olympics World Games über die Jahre seit dem Start 1968. Denn damals standen nur die klassischen Sportarten Leichtathletik, Schwimmen und natürlich das in den USA populäre Basketball auf dem Programm, das sich aber nach und nach erweiterte. Boccia und Geräteturnen kamen in den 70er-Jahren hinzu, dann Kraftdreikampf, Volleyball Anfang der 80er, und seit 1987 wird bei den Weltspielen auch Fußball gespielt. Es ist eine muntere Entwicklung, die wohl noch längst nicht am Ende ist.

Übrigens sind die Special Olympics World Games nicht zu verwechseln mit den Paralympics, den Spielen für Menschen mit Körperbehinderungen, die jeweils nach den Olympischen Spielen ausgetragen werden. Dort werden die Athleten analog ihrer Behinderungen in Klassen eingeteilt, damit Leistungen vergleichbar sind und es auch möglichst fair zugeht. Bei Special Olympics wird bei der Einteilung der Gruppen das Leistungsvermögen der Athleten zugrunde gelegt.

Die 26 Sportarten bei den Special Olympics World Games Berlin 2023:
Badminton, Basketball, Basketball 3x3, Beachvolleyball, Boccia, Bowling, Freiwasserschwimmen, Fußball, Futsal, Gerätturnen, Golf, Handball, Hockey, Judo, Kanu, Kraftdreikampf, Leichtathletik, Radsport, Reiten, Rhythmische Sportgymnastik, Roller Skating, Schwimmen, Segeln, Tennis, Tischtennis, Volleyball.

Weitere Informationen: https://www.berlin2023.org/de/sport/sportarten.

Autor:

Lokalredaktion aus Mitte

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