Wo die Honigmacher summen
Hobby-Imkerin Beate Henke ist von Bienen fasziniert

Beate Henke kontrolliert den Bienenstock. Die Imkerei ist auch für die Hobby-Imker ein Vollzeitjob. | Foto: Ulrike Kiefert
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  • Beate Henke kontrolliert den Bienenstock. Die Imkerei ist auch für die Hobby-Imker ein Vollzeitjob.
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In der „Kolonie Wasserturm“ summt und brummt es. Der Imkerverein Charlottenburg-Wilmersdorf hält dort einen Bienengarten. Wer mehr über die Honigmacher erfahren will, kann zum Workshop vorbeikommen.

Beate Henke steht im typisch weißen Bienenoverall im Garten. Ruhig nähert sie sich dem Bienenkasten, im Fachjargon „Beute“ genannt, öffnet vorsichtig den Deckel und lauscht. Als erfahrene Hobby-Imkerin hört sie am Summen, ob die Tiere entspannt oder gestresst sind. „Alles gut“, gibt Beate Henke Entwarnung, als die ersten wintermüden Insekten ausschwärmen. „Die Honigbiene ist nicht besonders stechlustig.“

Frühtracht Ende Mai ist der erste Honig

Es ist Anfang März und bis zur nächsten Bienensaison im Frühsommer ist noch Zeit. Doch Imker sind selbst an kalten Tagen keinesfalls arbeitslos. Beate Henke kontrolliert die Bienenstöcke und guckt, ob es allen Völkern gut geht. Manchmal sind auch kleine Material-Reparaturen nötig oder das Einlöten von Mittelwänden in die Rähmchen. Über diese Rähmchen werden die Bienenwaben in die Beute eingesetzt. Den ersten Honig kann Beate Henke mit der Frühtracht Ende Mai ernten. Die Sommertracht folgt Ende Juli. Für 500 Gramm Honig müssen Arbeitsbienen rund 40 000 Mal ausfliegen und dabei eine Flugstrecke von etwa 120 000 Kilometern zurücklegen. „Viele arbeiten sich dabei zu Tode“, weiß Beate Henke. Meist überleben sie die sommerliche Hochsaison gerade mal sechs Wochen. Die Winterbiene schafft dagegen sechs Monate. „Die Arbeiterinnen sind dann damit beschäftigt, die Königin warm zu halten.“

Bienen sind wichtig für die Bestäubung

Honigbienen zu halten, erfordert viel Wissen und Erfahrung. „Es ist eine Wissenschaft für sich“, sagt Beate Henke. Einsteiger sollten viel Geduld mitbringen und sich von Fehlschlägen nicht entmutigen lassen. Die Bienenhaltung ist außerdem zeitaufwendig, wenn die kleinen Stachelträger gesund bleiben und schmackhaften Honig machen sollen. Die gebürtige Charlottenburgerin, die in Falkensee wohnt, imkert selbst seit 16 Jahren und hält neun Bienenvölker. Von jedem Volk mit rund 60 000 Bienen erntete sie im vergangenen Jahr gut 30 Kilogramm Honig. Doch um den Honig geht es Beate Henke gar nicht. Sie ist fasziniert von den fleißigen Insekten, die so wichtig für die Bestäubung vieler Obst- und Gemüsepflanzen sind. Ob Apfelbäume, Erdbeeren, Gurken oder Kürbisse – ohne die Bienen würde die Ernte im eigenen Garten geringer oder komplett ausfallen. Bienen lassen sich außerdem bei der unermüdlichen Suche nach Nektar und Pollen gut beobachten. „Ihr Verhalten und ihre Lebensweise sind spannend“, sagt Henke. „Was sie leisten, ist einfach toll.“ Und sie sind ein friedliches Volk. „Bienen hauen und prügeln sich nicht, sie halten zusammen.“ Anders als Wespen gehen sie auch nicht ans Marmeladenbrot. „Sie schneiden sich auch kein Stück aus dem Schnitzel.“


Imkern kann man lernen

Wer sich für die Imkerei interessiert, die für Beate Henke mehr als nur ein Hobby ist, hat jetzt die Gelegenheit dazu, denn der Imkerverein Charlottenburg-Wilmersdorf bieten in seinem Bienengarten in der „Kolonie Wasserturm“ (Parzelle 15) am Spandauer Damm 166 einen Workshop an. Der Kurs kostet 100 Euro und umfasst fünf Termine, immer sonntags von 10 bis 13 Uhr, der letzte ist am 10. April. Anmeldung per E-Mail an info@imkerverein-berlin.de.

Autor:

Ulrike Kiefert aus Mitte

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