Energiewende unterm Funkturm
Messe Berlin und Stadtwerke bauen Berlins größte Photovoltaik-Dachanlage

Senatorin Franziska Giffey, Messe-Chef Mario Tobias und Kerstin Busch von den Berliner Stadtwerken (von links) geben den offiziellen Startschuss für den Bau der größten Photovoltaik-Anlage auf den Dächern der Messe Berlin.  | Foto:  K. Rabe
3Bilder
  • Senatorin Franziska Giffey, Messe-Chef Mario Tobias und Kerstin Busch von den Berliner Stadtwerken (von links) geben den offiziellen Startschuss für den Bau der größten Photovoltaik-Anlage auf den Dächern der Messe Berlin.
  • Foto: K. Rabe
  • hochgeladen von Karla Rabe

Die Dächer auf dem Messegelände unterm Funkturm werden zum größten Sonnendeck der Stadt. In den kommenden Monaten werden auf insgesamt 20 Hallendächern Photovoltaikmodule mit rund 8,5 Megawatt montiert. Mit einer Nutzfläche von 50 000 Quadratmetern wäre die Gesamtanlage die drittgrößte Dach-Solaranlage Deutschlands. Die ersten Messedächer sind bereits mit PV-Modulen bestückt.

Auf den Dächern der Messehallen 5 und 6 fangen bereits 3000 Solarmodule das Sonnenlicht ein. Auf der Halle 7 wird derzeit an weiteren 1000 Modulen geschraubt. Bis Jahresende sollen acht der 20 geplanten Dächer belegt sein. Wenn die Sonne scheint, liefert die Anlage 7,3 Gigawatt Ökostrom. Das bedeutet: Ein Viertel ihres Jahresenergiebedarfs erzeugt die Messe Berlin dann selbst. Die Menge entspricht in etwa dem Verbrauch von 3666 Zwei-Personen-Haushalten. 80 Prozent davon sollen auf dem Gelände selbst genutzt und 20 Prozent können in das Stromnetz eingespeist werden. Zudem wird die von den Berliner Stadtwerken im Auftrag der Messe Berlin zu errichtende Solaranlage um 40 Prozent leistungsfähiger als noch 2022 geplant. Das hat damit zu tun, dass das Projekt seit Vertragsabschluss vor gut einem Jahr umfangreich optimiert werden konnte. Es wurden Module beschafft, die bei gleichen Abmessungen rund sieben Prozent mehr leisten. Außerdem können jetzt weitere Dächer freigegeben werden, die bisher wegen der Statik und des Denkmalschutzes nicht in Frage kamen.

Auf dem Dach der Messehalle 7 liegen die ersten Solarmodule. Insgesamt werden hier 1000 Module installiert. | Foto:  K. Rabe
  • Auf dem Dach der Messehalle 7 liegen die ersten Solarmodule. Insgesamt werden hier 1000 Module installiert.
  • Foto: K. Rabe
  • hochgeladen von Karla Rabe

„Durch die neue Photovoltaik-Anlage machen wir einen riesigen Schritt hin zu einer leistungsfähigen Infrastruktur mit Zukunftsperspektive“, sagt Mario Tobias, CEO der Messe Berlin GmbH. Hinzu käme, dass die Messe Berlin mit dem selbst produzierten Strom künftig ihren CO₂-Fußabdruck um rund 2900 Tonnen pro Jahr verkleinern werde. „Damit schaffen wir die Energiewende unterm Funkturm und werden zum Nachhaltigkeitsleuchtturm“, betont Tobias.

Auch Franziska Giffey (SPD), Senatorin für Wirtschaft, Energie und Betriebe, sieht die Messe Berlin als Vorbild in Sachen Solarausbau. Mit diesem Projekt käme Berlin dem ehrgeizigen Ziel, die Stadt klimaneutral zu machen, ein gutes Stück näher. „Wir haben keine Freiflächen für Windräder, aber große Dachflächen in Hülle und Fülle. Allein im ersten Halbjahr dieses Jahres sind 4863 neue Solaranlagen in Berlin ans Netz gegangen“, sagt sie. Die Mega-Anlage auf den Messedächern sei ein klares Zeichen dafür, was möglich sei. „Die Messe Berlin lebt vor, welchen Beitrag landeseigene Betriebe bei der Energiewende leisten können und treibt ihre eigene Transformation voran. Sie ist damit auch Vorbild für andere Unternehmen“, betont Giffey. Derzeit nutze die Berliner Wirtschaft weniger als drei Prozent ihres Solarpotenzials. „Da ist noch viel Luft nach oben, oder anders gesagt: viel Platz auf den Dächern für Solarstrom ,Made in Berlin’.“

Die Installation der fast 20 000 Module auf den Messedächern soll bis Ende kommenden Jahres geschafft sein, also innerhalb von rund 16 Monaten.

Autor:

Karla Rabe aus Steglitz

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

37 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Schonende Verfahren für Ihre Rückengesundheit werden am 19. März vorgestellt. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Informationen für Patienten
Minimal-Invasive Wirbelsäulenchirurgie

Leiden Sie unter anhaltenden Rückenschmerzen oder Wirbelsäulenbeschwerden? Moderne minimal-invasive Operationsverfahren ermöglichen eine schonendere Behandlung mit schnelleren Genesungszeiten. Erfahren Sie mehr über innovative Therapiemöglichkeiten bei unserem Infoabend mit Dr. (Univ. Kermanshah) Kamran Yawari, Teamchefarzt des Caritas Wirbelsäulenzentrums. In seinem Vortrag erläutert er die Vorteile minimal-invasiver Wirbelsäulenchirurgie und zeigt auf, wann und für wen diese Methoden sinnvoll...

  • Reinickendorf
  • 18.02.25
  • 230× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Erfahren Sie, welche proktologischen Erkrankungen häufig auftreten, welche Untersuchungsmethoden es gibt und wie moderne Behandlungsmöglichkeiten helfen können.  | Foto: pixel-shot.com, Leonid Yastremskiy

Proktologie: Ende gut, alles gut!

Unser Darm ist mit seinen 5 bis 7 Metern Länge ein wahres Wunderwerk unseres Körpers. Doch wenn es am Ende des Darms zu Erkrankungen kommt, kann das die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen – auch wenn man es nicht sieht. Aus Scham werden diese Probleme oft verschwiegen, dabei gibt es in den meisten Fällen gute Behandlungsmöglichkeiten. Wir laden Sie herzlich zu unserem Informationsabend ein! Erfahren Sie, welche proktologischen Erkrankungen häufig auftreten, welche Untersuchungsmethoden es...

  • Reinickendorf
  • 19.02.25
  • 196× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem.  | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Patienten fragen
Steine in der Gallenblase – was nun?

Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem. Etwa jede fünfte Person in Europa ist betroffen, und fast die Hälfte entwickelt im Laufe des Lebens Beschwerden. Diese äußern sich meist in Form von wiederkehrenden Schmerzen, insbesondere im rechten Oberbauch. In einigen Fällen können Gallensteine zu ernsthaften Komplikationen wie einer Entzündung der Gallenblase führen. Die bevorzugte Therapie bei Beschwerden ist die operative Entfernung der Gallenblase – in der Regel...

  • Reinickendorf
  • 12.02.25
  • 579× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Informieren Sie sich über Intensivmedizin. | Foto: 2022 Tomasz Kuzminski

Infoabend am 11. Februar
Grenzen und Möglichkeiten der Intensivmedizin

Die Intensivmedizin hat erstaunliche Fortschritte gemacht und bietet schwerstkranken Patienten Überlebenschancen, die früher undenkbar waren. Doch wo liegen die Grenzen dieser Hochleistungsmedizin? Welche technischen, personellen und ethischen Herausforderungen gibt es? Besuchen Sie unseren Infoabend mit Priv.-Doz. Dr. Stephan Kurz und erfahren Sie, wie intensivmedizinische Maßnahmen Leben retten, aber auch komplexe Entscheidungen erfordern. Was geschieht, wenn Therapieoptionen ausgeschöpft...

  • Reinickendorf
  • 29.01.25
  • 1.171× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.