Fossilfreie Wärmeversorgung
Vattenfall, Bezirk und Siedlungsvereine setzen CO2-sparendes Konzept um
Ein Projekt, das Schule machen könnte: Der Energieversorger Vattenfall entwickelt in Kooperation mit den Siedlungsvereinen Eichkamp und Heerstraße sowie dem Bezirk erstmals ein CO2-sparendes Wärmekonzept für Bestandsquartiere. Das neue Nahwärmenetz soll den Ausstoß des Treibhausgases um 80 Prozent mindern.
Kürzlich haben die Parteien einen Förderantrag an die Kreditanstalt für Wiederaufbau für das Sanierungsmanagement in den beiden weitgehend denkmalgeschützten Quartieren abgeschickt. Sobald der Antrag genehmigt ist, geht das in mehreren Ausbauschritten geplante Vorhaben in die erste Phase.
Knapp 1000 Haushalte gibt es in den beiden Vierteln, dazu große Abnehmer wie Schulen und Sportanlagen. Als erster Schritt ist geplant, in diesem Umfeld möglichst viele Haushalte über ein lokales Wärmenetz zu versorgen. Dann soll das Netz verdichtet, ausgebaut und um weitere dezentral einspeisende regenerative Energiequellen – etwa Solarthermie – ergänzt werden. Die letzte Ausbaustufe sieht ein Heizwerk vor, das mit Holzhackschnitzeln aus der Region betrieben werden soll. Bei vollständiger Umsetzung des Projekts liegt die CO2-Einsparung bei bis zu 80 Prozent gegenüber der heutigen Wärmeversorgung, so heißt es.
Die Projektlaufzeit beträgt acht bis zehn Jahre. Baustadtrat Oliver Schruoffeneger (Grüne) zeigte sich angetan von der Initiative: „Die Projektbeteiligten haben sich vorbildlich für eine fossilfreie Wärmeversorgung engagiert, das ist der richtige Weg zur Erreichung der Berliner Klimaschutzziele.“ Uta Bauer und Ulrich Bogner, Sprecher der Arbeitsgemeinschaft Energie der beiden Siedlervereine: „2016 haben wir ein Energiekonzept für die beiden Siedlungen erstellen lassen. Vattenfall hat sich nach mehreren Gesprächen als Wunschpartner zur klimafreundlichen Umgestaltung des Gebiets erwiesen.“ Gerne würde man die Herausforderung annehmen, das in weiten Teilen denkmalgeschützte Gebiet mit einer lokalen, klimafreundlichen Nahwärmelösung zu versorgen, sagte Jan Grundmann, Innovationsmanager bei der Vattenfall Energy Solutions GmbH. Der Energieversorger übernimmt bei dem Projekt die Installation, die Betriebsführung und die kaufmännische Abwicklung auf eigene Rechnung. Mit den beantragten Fördergeldern wird ein unabhängiger Sanierungsmanager finanziert, der das Projekt begleitet und die Bewohner berät.
Autor:Matthias Vogel aus Charlottenburg |
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