Das Chaos täuscht
Auch wenn es nicht so aussieht: Der ZOB-Umbau läuft wie geplant
Der Zentrale Omnibusbahnhof (ZOB) wird bei laufendem Betrieb komplett umgebaut. Das Baufeld gleicht einem gewaltigen Chaos, doch nach Angaben der BVG kann der Zeitplan wohl eingehalten werden.
Mehr als sechs Millionen Fahrgäste fahren pro Jahr am ZOB an und ab. Die Modernisierung des 1966 errichteten Busbahnhofs war überfällig. Das Land Berlin als Bauherr und die BVG als Mutterkonzern der Betreibergesellschaft IOB haben sich daher für die Runderneuerung und Kapazitätserweiterung entschieden: 42 Millionen Euro sind im Haushalt des Landes Berlin für die Umbaumaßnahmen eingeplant.
Künftig soll sich Dank einer Sägezahn ähnlichen Anordnung der Parkbuchten der Busverkehr nicht mehr stauen, 33 statt wie bisher 27 Busse werden Platz haben. Eine neues zweistöckiges Terminal und eine neue größere Wartehalle kennzeichnen den Umbau. Laut BVG wird gerade der letzte Bauabschnitt der verkehrlichen Anlage umgesetzt. Mitte August beginnen dort nach Abschluss der Tiefbauarbeiten die Straßenbauarbeiten, die sich dann bis in den Januar 2020 ziehen. Unüberwindbare Schwierigkeiten gebe es nicht, wie BVG-Sprecher Markus Falkner auf Nachfrage sagte, auch wenn Bauen unter Betrieb und auf engstem Raum immer wieder eine logistische Herausforderung seien. "Gerade im aktuellen Baufeld lagen außerdem Leitungen, zum Beispiel für Wasser, Strom, Kommunikation, geballt im Untergrund, die für die Gründung der Überdachungen der neuen Haltestellen zum Teil umverlegt werden mussten. Aber die Zusammenarbeit mit den verantwortlichen Leitungsunternehmen war sehr positiv."
Der erste Bauabschnitt im Bereich Geh- und Fahrradweg zum Messedamm ist fertig, der zweite Bauabschnitt der Ausfahrt am Messedamm wird voraussichtlich noch im August folgen. Der Rohbau der neuen Leitstelle ist ebenfalls fertiggestellt. Fassade und der Innenausbau sollen bis zum ersten Quartal 2020 abgeschlossen sein. Im Hintergrund würden gerade die Planungen, Ausschreibungen und Vergaben für den dritten Bauabschnitt auf Hochtouren laufen, so Falkner. Während der etwa zweijährigen Bauzeit der neuen Wartehalle wird ab 2020 eine provisorische Wartehalle mit Sitzplätzen, WC-Anlage und Information gebaut. Im Jahr 2022 soll der ZOB wie geplant fertig werden, bis dahin müssen die Fahrgäste wohl weiterhin mit etwas Baustellenstaub auf ihren Koffern leben.
Autor:Matthias Vogel aus Charlottenburg |
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