Busfahrer sollen Bordklo illegal entleert haben

Eine Toilettenladung in den Gulli zu leiten, spart zwar Zeit, ist aber verboten. | Foto: Schubert
  • Eine Toilettenladung in den Gulli zu leiten, spart zwar Zeit, ist aber verboten.
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Westend. Wenn es am Bussteig stinkt, kann das einen unappetitlichen Grund haben: Unter Zeitdruck beförderten Fahrer am Zentralen Omnibusbahnhof Berlin ZOB die Toilettenladung zuletzt wohl mehrfach in den Gulli. Besteht Gefahr für die Gesundheit?

Wie sehr die Fernbusbranche boomt, war in letzter Zeit nicht nur im Straßenbild zu sehen, sondern sogar zu riechen. Der Konkurrenz- und Zeitdruck führte jetzt dazu, dass einige Busfahrer auf die Fahrt zur Abpumpanlage ihres Unternehmens verzichteten und Hunderte Liter Fäkalien stattdessen unweit des ZOBs am Messedamm in der Kanalisation verrinnen ließen. Diese Praxis machte der BVV-Wirtschaftsauschussvorsitzende Roland Prejawa (Grüne) publik und warnte dabei vor einer Verunreinigung des nahe gelegenen Halensees durch Keime.

Zwar sehen die Berliner Wasserbetriebe dank intakter Kanalisationstechnik keine akute Gefahr. An der Tatsache, dass eine Entsorgung im Gulli illegal ist, ändert das freilich nichts. Da eine geeignete Entsorgungsanlage am ZOB erst im Zuge des Umbaus bis 2017 entstehen wird, arbeiten die Verantwortlichen derweil an einer kleinen, mobilen Variante. Dann wäre bei Ankünften und Abfahrten in Berlin wieder alles dufte.

Thomas Schubert / tsc

Autor:

Thomas Schubert aus Charlottenburg

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