Autobahndreieck Funkturm
Neue DEGES-Variante sorgt weiter für Diskussion

Alternative Planungsvariante der DEGES mit der neuen Anschlussstelle Messedamm in Höhe der Messe und Anbindung über den Messedamm. | Foto: DEGES
  • Alternative Planungsvariante der DEGES mit der neuen Anschlussstelle Messedamm in Höhe der Messe und Anbindung über den Messedamm.
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Seit die Deutsche Einheit Fernstraßenplanungs- und -bau GmbH (DEGES) im Mai eine neue Variante für die Anschlussstelle Messedamm vorgelegt hatte, ist es um das Autobahndreieck Funkturm ruhiger geworden. Dennoch sind noch nicht alle Probleme gelöst. Die Initiative "Umbau Dreck Funkturm" sieht noch Potenzial in Sachen Stauvermeidung.

Grundsätzlich ist die Initiative mit der neuen Planung für die Anschlussstelle Messedamm zufrieden. „Wir unterstützen sie in vollem Umfang, da sie die schwerwiegenden Nachteile der alten Vorzugslösung vermeidet“, schreiben Vertreter der Initiative an die Verkehrssenatorin Regine Günther (Bündnis 90/Grüne). Gleichzeitig fordern sie die Senatorin auf, eine weitere Verbesserung von der DEGES einzufordern: nämlich den Erhalt beziehungsweise die Bereitstellung von je einer Ab- und Zufahrt im Bereich Messedamm/Halenseestraße.

Zusätzliche Anschlüsse
wären Risiko für die Verkehrssicherheit

Die neuen Planungen der DEGES sehen vor, dass die bisher in mehrere Zu- und Abfahrtsrampen aufgeteilte Anschlussstelle Messedamm/ICC durch eine neue Anschlussstelle Messedamm auf der A115 ersetzt wird. Der Forderung nach zusätzlichen Anschlüssen an die Halenseestraße auf der A100 könne die DEGES nicht nachkommen, denn zusätzliche Anschlüsse auf der A100 würden ein Risiko für die Verkehrssicherheit und den Verkehrsfluss darstellen, erklärt die Gesellschaft. Und gerade die Verbesserung von Verkehrssicherheit und -fluss sei ein zentrales Ziel des Umbaus. Ein zusätzlicher Anschluss an die Halenseestraße würde eine ähnliche Situation bewirken, wie sie bereits jetzt besteht.

Chaotische Zustände befürchtet

Doch da ist die Initiative "Umbau Dreieck Funkturm" ganz anderer Ansicht. Durch die Ab- und Zufahrt Messedamm/Halenseestraße würde sich die Stausituation entspannen und die Anschlussstellen an den umliegenden Wohngebieten, wie beispielsweise die Anschlussstelle Kaiserdamm an der Knobelsdorffstraße, würden entlastet. Außerdem würden die Ab- und Zufahrten dichter an vielen Zielorten der City West. „Dadurch werden die Wege auf den Stadtstraßen kürzer und das Unfallrisiko mit Radfahrern und Fußgängern sinkt“, erklärt die Initiative in ihrem Schreiben die Vorteile. Bei der gegenwärtigen Planung würde fast der gesamte Verkehr aus dem Dreieck über einen einzigen Kontaktpunkt in den Stadtverkehr geleitet. Das schließt auch den Messeverkehr an 140 Tagen im Jahr mit ein. Die Messe Berlin befürchtet chaotische Zustände, aber auch im normalen Berufsverkehr wären Staus und Ausweichverkehre in angrenzende Wohngebiete vorprogrammiert.

Weitere Gespräche geplant

Obwohl das Grobkonzept für die neue Variante laut DEGES frühzeitig mit den Senatsverwaltungen für Verkehr sowie Stadtentwicklung, dem Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf und mit den direkt betroffenen Bürgerinitiativen und Anwohnern abgestimmt worden sei, gibt es offensichtlich noch Diskussionsbedarf im Vorfeld des Planfeststellungsverfahrens. Die Möglichkeit räumt die DEGES auch ein. Sie wird die Planung in den nächsten Monaten verfeinern und im Detail untersuchen. Parallel dazu sollen weiterhin Gespräche mit den Betroffenen stattfinden.

Bezirk und Messe Berlin für Nachbesserung

Zum Ende des Jahres soll zudem eine zweite Themenwerkstatt stattfinden, auf der die alternative Planung im günstigsten Fall als neue Vorzugsvariante vorgestellt und diskutiert werden soll. Die Initiative "Umbau Dreieck Funkturm" steht mit ihrer Forderung übrigens nicht allein: Auch der Bezirk, die Messe Berlin und die umliegenden Anwohnerinitiativen favorisieren eine Verteilung des Verkehrs auf mehrere Punkte.

Zum Stand der Planungen gibt es Informationen auf https://www.deges.de/projekte/projekt/a-100-a-115-umbau-des-autobahndreiecks-funkturm/.

Autor:

Karla Rabe aus Steglitz

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