Die Gegenwehr wächst
Umbau AD Funkturm: Eichkamper wollen DEGES-Pläne vor der Planfeststellung kippen
Über der Eichkamp-Siedlung hängt der Umbau des Autobahndreiecks (AD) Funkturm wie ein Damoklesschwert. Die Bewohner fürchten um ihre Lebensqualität, wollen die Planung der DEGES umstoßen. Nur ein halbes Jahr bleibt bis zum Planfeststellungsverfahren, daher macht der Siedlerverein jetzt verstärkt mobil.
Falk von Moers vom Siedlerverein Eichkamp hat gezählt: Sieben Ab- und Zufahrten zur Stadtautobahn A 100 beziehungsweise zur Avus würden wegfallen, wenn die Deutsche Einheit Fernstraßenplanungs- und -bau GmbH (DEGES) ihren Entwurf für den Umbau des maroden Knotenpunktes in die Tat umsetzt. Abfließen würde der Verkehr dann hauptsächlich über die neue Anschlussstelle der Avus in Höhe der Jafféstraße, die nur einen Steinwurf entfernt von den ersten Häusern der Siedlung gebaut werden soll. „Man stelle sich das vor: 45 000 Fahrzeuge täglich würden dort fahren, bei Stau auch durch die Waldschulallee mit ihren Schulen, Kitas und Sportstätten“, sagt von Moers. „Die DEGES wäre fein raus, weil sie ihre Autobahn richtlinienkonform bekommt und vielleicht drei Unfälle weniger verbucht.“ Diese würden sich aber um ein Vielfaches im Wohngebiet ereignen. Das erhöhte Unfallrisiko sei bei der bisherigen Argumentation zu kurz gekommen, so der Kopf des Siedlervereins.
Die Umbaugegner haben nach den zwei Info-Veranstaltungen den Eindruck, dass die DEGES ihre Planung durchdrücken will. „Sowohl wir als auch der Bezirk haben Alternativen vorgeschlagen. Ernsthaft geprüft wurden die aber nicht“, vermutet von Moers. Es sei zu befürchten, dass die Gesellschaft auch bei ihren „Themenwerkstätten“ für die Bürger am 26. und 27. Februar keine Zugeständnisse machen wird.
Bürgerversammlung am 13. Februar
Die Eichkamper wollen daher im Vorfeld ihrer Ablehnung Nachdruck verleihen. Zur Bürgerversammlung am Donnerstag, 13. Februar, um 20 Uhr im Haus Eichkamp (Zikadenweg 42a) ist es von Moers gelungen, in Ingmar Streese, Staatssekretär für Verkehr, und Beate Profé, Abteilungsleiterin für Stadtplanung, zwei Vertreter des Senats aufs Podium zu bekommen. Auch Bürgermeister Reinhard Naumann (SPD) und Grünen-Baustadtrat Oliver Schruoffeneger haben sich angekündigt. „Ich glaube, innerhalb der Senatsverwaltung ist man sich nicht einig, deshalb werden wir keine Aussage bekommen. Aber zumindest wird zugehört“, vermutet von Moers. Für den 22. Februar ist eine Demonstration angemeldet.
Autor:Matthias Vogel aus Charlottenburg |
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