Mit Berufswunsch rein - mit Bewerbung wieder raus
Was wäre, wenn Wolfgang Skroch genug hätte von seiner Arbeit als Geschäftsführer der Agentur für Arbeit Berlin Nord und sich künftig ausprobieren wollte als, sage wir, Fotograf? In dem Fall wäre er beim neuesten Hilfsangebot seines Hauses richtig. Er könnte hier, im neu eröffneten BIZ, unverbindlich vorbeischauen, an einem der Internetcomputer Platz nehmen oder gleich vorrücken zum Bewerbungs-PC. Er könnte dabei Hilfe in Anspruch nehmen von sechs dafür ausgebildeten Mitarbeitern. Dann hätte er in rund einer Stunde die Stellenannoncen gesichtet, die Bewerbung getippt, kurz darauf als Ausdruck in der Hand. Und sie ginge noch am gleichen Tag zur Post. Die alltägliche Situation im neu eröffneten BIZ wird wohl meist eine andere sein. Das Tempo und die unkomplizierte Fertigstellung der Bewerbung - diese Vorzüge sind immer gleich.
"Wir haben hier nicht einfach die Räume renoviert", sagt Koordinatorin Bettina Schröder. "Wir starten mit einem ganz neuen Konzept." Die Rede ist von einem "neuen Geist". Auf 100 Millionen Euro bundesweit belaufen sich die Investitionen in einen "Sinneswandel" mit neuer Technik und neuen Ideen. Früher war das BIZ fast ausschließlich eine Sache für Neuntklässler, die nicht wissen, was sie werden wollen. Inzwischen bedient man zu 75 Prozent Erwachsene.
Gleich am Eingang finden junge wie ältere Besucher etwas, was manche gar nicht mehr in Betracht ziehen: Stellenanzeigen in den Zeitungen. Täglich frisch liegen mehrere Blätter zur Wahl. Weiter geht es zu den Internetcomputern oder Schränken voller nützlicher Literatur. Stufe drei, das sind die besagten Bewerbungscomputer. Vier Exemplare stehen bereit.
Hier erklärt sich die Arbeitsweise von Ausfüllen der Vorlagen für Anschreiben und Lebenslauf fast von selbst - aber zur Not ist menschlicher Rat ganz nah. Mitbringen muss man laut Sachbearbeiterin Bettina Rosemann nur ein aktuelles Lichtbild und die Zeugnisse, dann hält man die fertige Bewerbung wenig später in den Händen, verschickt sie kostenlos gleich an Ort und Stelle. Und für den Fall, dass eine Absage kommt, nimmt man für den nächsten Versuch alle Unterlagen auf einem USB-Stick mit heim.
Autor:Thomas Schubert aus Charlottenburg |
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