Sanierung des Wilhelmsruher Sees wirft neue Probleme auf und wird um vier Jahre verschoben

Der See ist zwar zugefroren, aber die Wasserqualität unter der Eisschicht lässt sehr zu wünschen übrig. | Foto: Bernd Wähner
  • Der See ist zwar zugefroren, aber die Wasserqualität unter der Eisschicht lässt sehr zu wünschen übrig.
  • Foto: Bernd Wähner
  • hochgeladen von Bernd Wähner

Wilhelmsruh. Die Sanierung des Wilhelmsruher Sees wird deutlich komplizierter und teurer, als ursprünglich angenommen.

Dieses Fazit muss das Bezirksamt nach Gutachten und Voruntersuchungen ziehen. Statt bereits 2017 kann deshalb voraussichtlich erst 2021 mit der Sanierung begonnen werden und sie wird teurer als ursprünglich geplant.

Die Bezirksverordnetenversammlung (BVV) hatte 2014 auf Initiative von Bürgern aus Wilhelmsruh beschlossen, dass das Bezirksamt die Sanierung des Sees endlich angehen soll. Seitdem sind das Bezirksamt und der von Bürgern gegründete Arbeitskreis Wilhelmsruher See regelmäßig in Kontakt. Aber so einfach wird es mit der Sanierung des inzwischen sehr belasteten Gewässers nicht. „2015 und 2016 gab es extrem schwankende Wasserstände, die auf eine enge Verknüpfung des Seewassers mit dem obersten Grundwasserleiter hindeuten“, sagt Stadtrat Dr. Torsten Kühne (CDU). Des Weiteren war im vergangenen Jahr ein starker Befall des Sees mit Cyanobakterien (Blaualgen) zu beobachten, der zu einer wochenlangen Rotfärbung des Gewässers führte.

Die beiden aufgetretenen Probleme müssen geklärt werden, ehe mit der Sanierung des Sees begonnen werden kann. Deshalb wurden zur Klärung des Zusammenhangs zwischen Grundwasser und Seewasser im See und in dessen Umfeld mehrere Pegel zur Messung der Wasserhöhe gesetzt. Die Daten werden jetzt kontinuierlich ausgewertet.

Vor der Entschlammung des Sees durch das Straßen- und Grünflächenamt muss beispielsweise ein stabiler Wasserstand gewährleistet werden. Ansonsten bestünde die Gefahr, Schadstoffe im Untergrund zu aktivieren. Aus diesem Grunde wird noch in diesem Jahr ein Strömungsmodell des Grundwassers vom Bezirksamt in Auftrag gegeben. Vorbereitet wird derzeit auch die Bekämpfung der Cyanobakterien mit Ultraschall. „Dies kann aber erst nach Beendigung der Frostperiode beginnen“, so Kühne.

„Bereits jetzt lässt sich abschätzen, dass die Sanierung des Wilhelmsruher Sees, ohne Gestaltung der umgebenden Grünanlage, finanzielle Mittel in Höhe von mindestens 300 000 Euro erfordern wird“, so Kühne weiter. „Darüber hinaus müssen Maßnahmen ergriffen werden, die eine dauerhafte Stabilisierung des Wasserstandes ermöglichen. Aufgrund des noch nicht feststehenden Entschlammungskonzeptes, der noch zu erarbeitenden Bauplanungsunterlagen sowie der geringen Höhe an Investitionsmitteln in den nächsten Jahren, musste der Beginn der Sanierungsmaßnahme von 2017 auf 2021 verschoben werden.“

Abweichend von der bisherigen Anmeldung zur Investitionsplanung von 400 000 Euro für See und Grünanlage sind jetzt insgesamt eine halbe Million Euro vorgesehen. Hinzu kommen etwa 200 000 Euro, die für Gutachten, Planungsleistungen, die Bekämpfung der Blaualgen und andere vorbereitende Maßnahmen gebraucht sind. BW

Weitere Informationen zum Stand der Sanierungsvorbereitung veröffentlicht der Arbeitskreis Wilhelmsruher See jeweils zeitnah auf see.leben-in-wilhelmsruh.de.
Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

88 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Das Team von Optik an der Zeile freut sich auf Ihren Besuch. | Foto: privat

Optik an der Zeile
16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024

40 Jahre Augenoptik-Tradition im Märkischen Viertel, das feiern wir immer noch in diesem Jahr 2024. Feiern Sie mit uns und profitieren Sie von unseren Jubiläumsangeboten. Kommen Sie zu uns und staunen Sie über die Vielfalt der Angebote. Anlässlich unserer 16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024 bieten wir Ihnen die gesamte Kollektion namhafter Designer. Sie können aus einer riesigen Auswahl Ihre Brille finden. Mit vielen schönen Brillengestellen und den Brillengläsern von Essilor und...

  • Märkisches Viertel
  • 13.11.24
  • 101× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 436× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Wie Sie Rückenschmerzen durch fortschrittliche Behandlungskonzepte in den Griff bekommen, erfahren Sie am 3. Dezember. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Ihre Optionen bei Beschwerden
Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule

Um "Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule – Ihre Optionen bei Beschwerden" geht es beim Patienteninformationsabend am Dienstag, 3. Dezember. Rückenschmerzen, Ischias-Beschwerden und Bewegungseinschränkungen im Bereich der Lendenwirbelsäule gehören zu den häufigsten orthopädischen Problemen. An diesem Infoabend erhalten Sie Einblicke in aktuelle Therapiemöglichkeiten und fortschrittliche Behandlungskonzepte. Unser Wirbelsäulenspezialist Tim Rumler-von Rüden erklärt, wie moderne Technologien...

  • Reinickendorf
  • 07.11.24
  • 405× gelesen
  • 1
WirtschaftAnzeige
Für rund 105.000 Haushalte im Bezirk Lichtenberg baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom
2 Bilder

Telekom macht's möglich
Schnelles Glasfasernetz für Lichtenberg

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes im Bezirk Lichtenberg auf Hochtouren. Damit können rund 105.000 Haushalte und Unternehmen in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Karlshorst, Lichtenberg und Rummelsburg einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Schnell sein lohnt sich Wer jetzt einen Glasfaser-Tarif bei der Telekom beauftragt, gehört...

  • Bezirk Lichtenberg
  • 30.10.24
  • 835× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.