Neues Projekt von „Wilhelm gibt keine Ruh“
Über Lego-Rampen in den Laden kommen
Einige Läden in der Wilhelmsruher Hauptstraße sind nur über Stufen zu erreichen. Nun wurden die ersten dieser Läden in einem Pilotprojekt mit Rampen ausgestattet – aus Legosteinen.
Initiiert wurde dieses Pilotprojekt vom Verein „Wilhelm gibt keine Ruh“, finanziert mit Mitteln aus dem Gewinn des Wettbewerbs Mittendrin Berlin!. Ausgelobt wurde dieser Wettbewerb gemeinsam von der IHK Berlin und dem Senat in Kooperation mit weiteren Partnern. Die Berliner Woche ist Medienpartner.
Mit dem Ziel, die Hauptstraße wieder zu beleben, ging die Initiative „Wilhelm gibt keine Ruh“ vor nunmehr sechs Jahren an den Start. Anlass für das Engagement der Anwohner war und ist, dass es entlang der Hauptstraße im Ortsteil immer mehr leerstehende Läden gab. Hinzu kam, dass der Verkehr stetig zunahm. Von Aufenthaltsqualität war vor sechs Jahren nichts zu spüren. Deshalb entwickelten die Kiezbewohner Ideen, was sich in dieser Straße ändern müsste. Mit diesen bewarben sie sich 2020 erstmals im Mittendrin Berlin!-Wettbewerb und gewannen.
Seit dem hat sich vieles getan. Unter anderem eröffnete vor dreieinhalb Jahren der „Kiez-Laden“ an der Hauptstraße 24. In dem lange leerstehenden Fleischer werden nun regionale und nachhaltige Produkte angeboten.
Ortsteil lebenswerter machen
Die Initiative gewann inzwischen zwei weitere Male den Mittendrin Berlin!-Wettbewerb. Die zur Verfügung gestellten Mittel nutzte sie, um weiter an ihrem Konzept für die Hauptstraße zu arbeiten. Vor einem Jahr konnte „Der Wilhelmsmarkt“ an den Start gehen. Dieser findet nun jeden Sonnabend in der Goethestraße statt. Und im vergangenen Sommer eröffnete die Initiative, aus der inzwischen ein Verein geworden ist, ein temporäres Kiezbüro an der Hauptstraße. Inzwischen sind außerdem Waschbeton-Kübel entlang der Hauptstraße von der AG Grün des Vereins mit Holz verkleidet und bepflanzt worden.
Dass nun Lego-Rampen gebaut wurden und zum Einsatz kommen, ist einem Zufall zu verdanken. Barbara Steinacker, die sich im Kiez-Laden engagiert, hörte im Radio von einer Frau aus Süddeutschland, die die Idee entwickelt hatte, aus Legosteinen Rampen für Rollstuhl- und Rollatoren-Nutzer zu bauen. Vereinsmitglied Thomas Oberende griff die Idee auf, recherchierte und fand im Internet entsprechende Bauanleitungen.
Schüler verbauten 500 bis 800 Legosteine
Über das Internet wurden daraufhin Tausende gebrauchter Legosteine besorgt. Als Baupartner für die Lego-Rampen konnten drei 2. Klassen der Grundschule Wilhelmsruh gewonnen werden. Diese bauten zwei Tage lang an den Rampen. In jeder sind zwischen 500 und 800 Legosteine verbaut. „Die Vorteile der Lego-Rampen ist, dass sie nicht verrotten könne, leicht sind und sie Menschen im Rollstuhl oder mit Rollator den Zugang zu den Läden erleichtern“, erklärt Thomas Oberende.
Neben dem Buchladen ist auch der Kiez-Laden an der Hauptstraße mit Lego-Rampen ausgestattet worden. Weitere Läden können bei Interesse folgen.
Nähere Informationen zum Verein „Leben in Wilhelmsruh“ findet sich auf www.wilhelm-gibt-keine-ruh.de.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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