Wilhelmsruh: ABB Grundbesitz will Grundstück verkaufen

Rund 30 Ehrenamtler wie Renate Iversen betreuen die Wilhelmsruher Ortsbibliothek und organisieren die zahlreichen Veranstaltungen. | Foto: Kahle
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Wilhelmsruh. Seit 2006 betreibt der Verein "Leben in Wilhelmsruh" im PankowPark, Hertzstraße 61, eine Bibliothek. Mit ihrem Rückzug aus Berlin beabsichtigt die ABB, ihren Grundbesitz zu veräußern. Der Bibliothek droht das Aus.

Mit Ablauf des Mietvertrages droht nicht nur die Schließung der Bibliothek im ehemaligen Pförtnerhaus des einstigen VEB Bergmann Borsig, sondern auch das Aus eines Mittelpunkts des kulturellen Lebens im Ortsteil. Um den Fortbestand zu sichern, will der Vorstand des Vereins "Leben in Wilhelmsruh" mit der ABB über den Erwerb der Immobilie verhandeln und sucht für dieses ehrgeizige Projekt noch dringend Unterstützer aus Politik, Wirtschaft und Kultur.

"Wir ermöglichen durch die Tatkraft von rund 30 ehrenamtlichen Wilhelmsruhern einen Bibliotheksbetrieb mit mehr als 20 Öffnungsstunden wöchentlich und sorgen für einen reibungslosen Ablauf zahlreicher Veranstaltungen", sagt Renate Iversen, die stellvertretende Vorsitzende des Vereins. Über 1100 Leser - etwa die Hälfte Kinder - seien registriert. Daneben habe sich der Verein der Leseförderung verschrieben und führe in Zusammenarbeit mit den umliegenden Schulen und Kindergärten regelmäßig Veranstaltungen durch. Zudem gibt es unter anderem Ausstellungen, Konzerte und Lesungen. Damit ist die Bibliothek zum festen Bestandteil des kulturellen Lebens in Wilhelmsruh geworden. Für sein bürgerschaftliches Engagement wurde der Verein 2008 mit dem "Ehrenpreis für ehrenamtliche Tätigkeit im Bezirk Pankow" ausgezeichnet.

Engagierte Bürger haben den Verein "Leben in Wilhelmsruh" vor zehn Jahren gegründet, als die öffentliche Bibliothek in Wilhelmsruh geschlossen wurde. Sie sicherten so das kulturelle Leben im Ortsteil. Der Verein hat gegenwärtig mehr als 120 Mitglieder. Das Gebäude 19 des PankowParks, in dem der Verein sein Zuhause gefunden hat, musste zunächst mit hohem persönlichen Einsatz von Grund auf saniert werden. Dabei leisteten die Freiwilligen mehr als 100 000 Arbeitsstunden. Unterstützt wurde der Verein von dem Technischen Hilfswerk, der Feuerwehr, Sportvereinen und vielen Bürgern. Er erhielt Sachspenden in Höhe von 278 000 Euro von Firmen wie PI-Informatik, Stadler, KST, Alstom, ABB, Berliner Wasserbetriebe und Vattenfall.

Der große Erfolg dieses Engagements ist nun akut bedroht. Doch es gibt auch Hoffnung. Die SPD-Fraktion in der Bezirksverordnetenversammlung hat bereits im Juni reagiert und den Antrag gestellt, das kulturelle Leben in Wilhelmsruh zu sichern und auszubauen.

Darin wird das Bezirksamt aufgefordert, gemeinsam mit dem Verein "Leben in Wilhelmsruh" Gespräche mit dem Grundstückseigentümer über eine langfristige Sicherung der Bibliothek und die Einrichtung einer Dauerausstellung über die Geschichte des Industriestandortes in Kooperation zu führen. Der Verein ist grundsätzlich bereit, diese geplante Dauerausstellung räumlich abzusichern und personell zu betreuen.

Weitere Informationen unter 91 77 23 70 und auf www.leben-in-wilhelmsruh.de.
Michael Kahle / m.k.
Autor:

Michael Kahle aus Mitte

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