Altglascontainer stehen im Weg
Immer wieder gibt es Probleme bei der Suche nach Standorten
An der Ecke Lessing- und Uhlandstraße stehen seit kurzem drei Altglascontainer. Anwohner sind mit dem neuen Standort nicht zufrieden, vor allem, weil die Container den Gehweg verengen.
Eltern mit Kinderwagen oder Rollstuhlfahrer kommen schlecht daran vorbei. Vor den Containern haltende Autos verzögern außerdem den Busverkehr der Linien 122 und 155. Zu den Problemen mit den neu aufgestellten Altglascontainern wollte der Wahlkreisabtgeordnete Torsten Hofer (SPD) mehr wissen und wandte sich an das Bezirksamt. Der Bezirk teilte ihm mit, dass es sich um einen Ersatz-standort handele. Ursprünglich standen die Container an der Ecke Garibaldi- und Hertzstraße. Dort mussten sie wegen Bauarbeiten entfernt werden.
„Zusammen mit dem Betreiber der Altglascontainer, der Firma Karl Meyer Rohstoffverwertung GmbH, wurde in der näheren Umgebung nach neuen, auch technisch geeigneten Standorten gesucht“, teilte das Bezirksamt Hofer mit. Der Abgeordnete erfuhr, dass es in Pankow viele Beschwerden zu Altglascontainern gibt. Zum einen klagen Anwohner, es seien zu wenig Altglascontainer vorhanden und der nächste Standort zu weit vom Wohnort entfernt. Oder es wird bemängelt, dass die Container zu nah am eigenen Wohnhaus stehen und man dadurch mit Lärm, Glasbruch und Verschmutzung leben müsse.
„Das Straßen- und Grünflächenamt wird den Standort Lessingstraße/Uhlandstraße nun noch einmal zusammen mit der Firma Karl Meyer Rohstoffverwertung GmbH begutachten“, kündigt das Bezirksamt an. Gegebenenfalls müsse dieser Standort dann, wie einige andere auch, ersatzlos gestrichen werden.
Schwer, Container auf öffentlichem
Straßenland unterzubringen
„Die Anwohner haben mir vorgeschlagen, die Container stattdessen in der Nähe des Sportplatzes Buchhorster Straße aufzustellen, also an der Ecke Hauptstraße/ Kastanienallee“, berichtet Hofer. Dieser Ersatzstandort sei aber wahrscheinlich nicht umsetzbar, erfuhr er vom Bezirk. Zum einen sei er vom Ursprungsort zu weit entfernt. Zum anderen müssen in Kreuzungsbereichen die Sichtachsen für alle Verkehrsteilnehmer frei bleiben, damit die Kreuzung einsehbar ist. Das wäre dort wahrscheinlich nicht der Fall, so der Bezirk.
Zudem verläuft auf der Kastanienallee ein Radweg. Dieser sollte frei bleiben. Wenn dort Altglascontainer hingestellt werden, würden Menschen, die ihr Altglas entsorgen, mit ihren Fahrzeugen auf dem Radweg halten. Auch das Entsorgungsfahrzeug würde bei den Entleerungen den Radweg blockieren und selbst eine Sichtbehinderung darstellen. Der Bezirk informiert weiter: Die Altglascontainer benötigen eine gewisse Luftfreiheit, damit es technisch möglich ist, die Entleerung mit den Kranfahrzeugen umzusetzen. Zudem befindet sich dieser Standort mitten in einer Siedlung mit Einfamilienhäusern. Erfahrungsgemäß würden sich diese Anwohner umgehend wegen der Lärmbelästigung beschweren.
„Die Erfahrungen der letzten Jahre zeigen, dass es vielfach nicht mehr möglich ist, die Altglascontainer auf öffentlichem Straßenland unterzubringen“, fasst der Bezirk zusammen. „Eigentlich sollte Altglas an der Stätte seines Verkaufs auch entsorgt werden können. Die Parkplätze von Supermärkten und Discountern gäben diesen Platz her. Hier eine entsprechende Gesetzgebung zu schaffen, wäre Angelegenheit der Parlamente. Die Firma Karl Meyer Rohstoffverwertung GmbH spricht dies oft bei Ortsterminen an“, heißt es aus dem Bezirksamt.
„Der Hinweis des Bezirks, per Gesetz neue Standortmöglichkeiten zu eröffnen, ist eine Überlegung wert“, findet auch Torsten Hofer, nachdem er sich intensiver mit dem Thema befasste. „Ich werde prüfen, ob wir das als Landesgesetzgeber selbst beschließen können oder ob das Gesetzgebungsrecht dazu beim Bund liegt.“
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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