Ärgerlicher Schandfleck
Kleingärtner suchen das Gespräch mit Eigentümern der Brache am Angerweg
Der Bezirksverband der Gartenfreunde Pankow strebt eine Nutzung oder Zwischennutzung der brach liegenden Fläche am Angerweg an, die einst Teil der Kleingartenanlage Am Anger war. Darüber informiert die Vorsitzende des Verbandes, Viola Kleinau.
Vor Kurzem berichtete die Berliner Woche über den katastrophalen Zustand dieser Fläche. Anwohner Georg Mesus hatte vom Projekt „Wohngärten am Anger“ der Planer der ingenbleek + kern GmbH erfahren und hoffte, dass sich auf der ungenutzten endlich etwas tut. Aber Fehlanzeige. Wegen mangelnder Kapazitäten im Stadtplanungsamt wird daraus in absehbarer Zeit nichts. Seit 2004 verwildert die Fläche zusehends und wird als illegal Mülldeponie missbraucht. Mesus meint, dass die Fläche zumindest zwischengenutzt werden sollte. Stadtentwicklungsstadtrat Vollrad Kuhn (Bündnis 90/Die Grünen) weist darauf hin, dass eine Zwischennutzung von Interessierten mit der Eigentümerin abgesprochen werden müsste. Denn die Fläche gehört nicht dem Bezirk, sondern einer Erbengemeinschaft. Nur diese habe auch die Möglichkeit, die Entfernung von Wildwuchs und Müll in Auftrag zu geben.
„Dieser Schandfleck stört nicht nur Anwohner, sondern auch die Gartenfreundinnen und Gartenfreunde der KGA Am Anger“, erklärt Viola Kleinau dazu. Seit 2004 werde die Fläche aufgrund der Kündigung des Zwischenpachtvertrages seitens der Eigentümer nicht mehr als Kleingartenfläche genutzt. „Die Erbengemeinschaft strebte bis zum heutigen Tage keine Lösung zur Nutzung der Fläche an“, so Viola Kleinau weiter. Man stehe mit den Planern der ingenbleek + kern GmbH in Kontakt, um auf dieser Fläche oder auch auf Teilflächen eine Nutzung beziehungsweise Zwischennutzung als Kleingartenanlage anzustreben. „Man signalisierte uns im Januar, dass die Erbengemeinschaft dem sehr aufgeschlossen gegenübersteht und mit uns Gespräche anstrebt“, so Kleinau.
Die Kleingärtner ärgert, dass mit einer der wichtigsten Ressource dieser Stadt, dem Boden, hier so arglos umgegangen wird. „Die Fläche liegt seit über 15 Jahren brach, der Müll häuft sich immer weiter an und niemand fühlt sich verantwortlich, um diesen Schandfleck zu beseitigen. Wir Kleingärtner distanzieren uns strikt von dieser Verfahrensweise und sind weiterhin für Gespräche offen, um interessierten Kleingärtnern, aber auch mit anderen Umweltverbänden und -initiativen Lösungen zu erarbeiten und umzusetzen, damit die gesamte Fläche künftig attraktiv genutzt werden kann.“
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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