Kein Geld für einen richtigen Gehweg
An der Seegerstraße müssen Fußgänger auf die Straße
Wer zu Fuß auf der Seegerstraße unterwegs ist, muss dort die unbefestigten Seitenstreifen als Gehweg benutzen.
Doch das ist gar nicht so einfach, weil auf den Seitenstreifen Verkehrszeichen und Straßenlaternen stehen. Rollstuhlfahrer oder Passanten mit Kinderwagen kommen hier gar nicht vorbei, ohne auf die Fahrbahn auszuweichen. Deshalb nutzen viele einfach gleich durchweg die Fahrbahn. Weil er von Anwohnern auf diese Situation hingewiesen wurde, fragte Abgeordnetenhausmitglied Torsten Hofer (SPD) beim Senat nach, ob es denn in absehbarer Zeit einen richtigen Gehweg mit Bordstein geben würde.
Verkehrsstaatssekretär Ingmar Streese (Bündnis 90/Die Grünen) bat das Bezirksamt um Stellungnahme. Und die Antwort ist ernüchternd. „Das Bezirksamt beabsichtigt auch in Zukunft nicht, diesen Seitenstreifen baulich als Gehweg herzustellen“, berichtet Hofer. Begründung: „Wegen der nach wie vor andauernden Unterfinanzierung der Straßenunterhaltung stehen dafür keine finanziellen Mittel zur Verfügung.“
Nächstes Problem: Da die Seitenstreifen von Passanten kaum zu nutzen sind, werden sie von Anwohnern als Parkfläche verwendet. Denn die Straße ist sehr schmal. Durch das Parken auf den Gehwegen werde Platz gewonnen, damit auch größere Fahrzeuge, wie Müllautos ungehindert passieren können, erklären Anwohner dem Abgeordneten. Allerdings ist das verboten. Deshalb werde hier auch kontrolliert und es gibt Strafzettel.
„Die Anwohner haben mich gebeten, beim Bezirksamt nachzufragen, ob das Parken auf den Seitenstreifen legalisiert werden könnte“, berichtet Hofer. Das Bezirksamt lehnt dies jedoch ab, weil es keine gesetzliche Grundlage dafür gibt, „öffentliches Straßenland für den ruhenden Verkehr zur Verfügung zu stellen.“ Weil er mit diesen Antworten nicht zufrieden ist, will Torsten Hofer das Thema weiter im Auge behalten.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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