NEB informiert über Heidekrautbahn
Bis 2023 soll die alte Stammstrecke zwischen Basdorf und Wilhelmsruh reaktiviert werden
Die Reaktivierung der Stammstrecke der Heidekrautbahn zählt zu den wichtigsten Infrastrukturprojekten von Berlin und Brandenburg.
Nach 20 Jahren Diskussionen über dieses Vorhaben unterschrieben Anfang dieses Jahres Brandenburgs Infrastruktur-Ministerin Kathrin Schneider (SPD), Berlins Verkehrssenatorin Regine Günther (für Bündnis 90/Die Grünen) und Detlef Bröcker vom Vorstand der Niederbarnimer Eisenbahn AG (NEB) eine Vereinbarung, damit die konkreten Planungen zur Umsetzung des Projektes endlich beginnen können. Damit die Anwohner entlang der geplanten Strecke erfahren, was die Betreiberin der Strecke, die NEB, in den kommenden Jahren vorhat, lädt sie in den nächsten Wochen zu Informationsveranstaltungen ein. Dabei soll über den Planungsstand für Bahnhöfe und Streckenabschnitte informiert werden und die NEB möchte Fragen der Bürger beantworten und deren Anregungen aufnehmen.
Eine erste Informationsveranstaltung im Bezirk Pankow ist für den 29. April in Wilhelmsruh geplant. Dazu sind Bürger um 18 Uhr in die Aula des Hortes Eins der Pankower Früchtchen in der Schillerstraße 59 eingeladen. Die Blankenfelder haben indes am 7. Mai um 18 Uhr im Kursaal auf dem Stadtgut Blankenfelde, Hauptstraße 24-30, die Möglichkeit, sich über das Vorhaben zu informieren.
Vorgesehen ist, dass die Heidekrautbahn von Basdorf bis nach Wilhelmsruh um knapp 14 Kilometer verlängert wird. Dafür müssen acht Haltepunkte teils reaktiviert, teils neugebaut werden. Vier sollen im Land Brandenburg in Schönwalde West, Mühlenbeck, Schildow Nord und Schildow entstehen, vier weitere in Blankenfelde, am Wilhelmsruher Damm, am Pankow Park und am Bahnhof Wilhelmsruh. Voraussichtlich 20 Millionen Euro müssen in die Streckenreaktivierung investiert werden. Wenn alles nach Plan läuft, könnten 2023 die ersten Züge mit einer Fahrzeit von etwa 23 Minuten von Basdorf nach Wilhelmsruh fahren.
Dass es zur Wiederinbetriebnahme dieser Stammstrecke der Heidekrautbahn Gesprächsbedarf gibt, davon zeugen bereits etliche Reaktionen von Bürgern. So weist die Wilhelmsruher Nahverkehrsaktivistin Anke Lobmeyer darauf hin, dass viele Menschen über die alten Gleise zwischen Wilhelmsruh und Märkischem Viertel zu Fuß oder mit dem Fahrrad unterwegs sind. Hier bildeten sich Trampelpfade. Diese müssten bei den Planungen berücksichtigt und entsprechende Überwege gebaut werden, damit keine neue „Mauer“ zwischen beiden Ortsteilen entsteht. Mehrere Bürgervereine aus dem Bezirk stellten außerdem über die Verordnete Cordelia Koch (Bündnis 90/Die Grünen) in der BVV den Antrag, dass der geplante Haltepunkt der Heidekrautbahn in der Nähe des Wilhelmsruher Damms künftig den Namen „Bahnhof Rosenthal“ trägt. Mit diesem Antrag wird sich demnächst der Verkehrsausschuss der BVV befassen.
Die Heidekrautbahn fährt derzeit als RB27 von Karow nach Basdorf. Dort gibt es dann Abzweige zur Weiterfahrt in Richtung Groß-Schönebeck und Wensickendorf. Seit Jahren plant die NEB ihre alte Stammstrecke von Basdorf nach Wilhelmsruh zu reaktivieren. Viele Jahre konnten sich Berlin und Brandenburg aber nicht darauf verständigen. Doch inzwischen wohnen entlang der Strecke so viele Menschen, sodass sich dieses Angebot auch aus Sicht der Länder wieder lohnt.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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