Gegen schwere Laster im Kiez
Bürgerinitiativen im Pankower Nordwesten demonstrieren dreifach

Immer häufiger durchfahren solche Transporter die Wohngebiete, wie zum Beispiel die Wackenbergstraße in Niederschönhausen. | Foto: Renate Faltin
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  • Immer häufiger durchfahren solche Transporter die Wohngebiete, wie zum Beispiel die Wackenbergstraße in Niederschönhausen.
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Die Bürgerinitiativen, die sich für neue Verkehrskonzepte im Nordwesten des Bezirks einsetzen, haben die Nase voll.

Seit etlichen Jahren machen sie Vorschläge, wie die Anzahl von Schwerlasttransporten durch ihre Wohngebiete reduziert werden könnte. Doch seit Jahren werden sie nur vertröstet, ohne dass sich Lösungen abzeichnen. Deshalb demonstrierten sie, veranstalteten im vergangenen Jahr Sitzstreiks auf Kreuzungen und starteten eine Online-Petition. Doch von Seiten der Senats- und der Bezirksverwaltung rührt sich nichts. Deshalb starten sie unter dem Motto „Gemeinsam auf die Straße“ in den nächsten Wochen erneut drei große Protestaktionen.

Zunächst wird am 20. August auf der Germanenstraße in Wilhelmsruh so demonstriert, dass dort kein Fahrzeug mehr durchkommt. Los geht es um 16.30 Uhr an der Ecke Schönholzer Weg und Edelweißstraße. Voraussichtliches Ende ist um 18 Uhr an der Straße vor Schönholz Ecke Provinzstraße.

Am 3. September wird ab 16.30 Uhr von der Ecke Schönhauser Straße durch die Kastanienallee bis zur Ecke Friedrich-Engels-Straße demonstriert. Die dritte Demonstration findet am 17. September, 16.30 Uhr, ab S-Bahnhof Wilhelmsruh durch die Hauptstraße bis zur Ecke Schillerstraße statt. Bürger aus unterschiedlichen Verkehrsinitiativen und Kiezbewohner werden an diesen drei Nachmittagen für „ein Leben ohne Schwerlastverkehr durch Wohngebiete in Rosenthal, Wilhelmsruh und Niederschönhausen“, für „ein Verkehrskonzept mit Zukunft im Pankower Norden“ sowie für „sichere Straßen“ für alle demonstrieren. Alle Demonstrationen, die mit Sitzblockaden verbunden sind, sind bei der Polizei bereits angemeldet worden. Die Teilnehmer werden von den Veranstaltern gebeten, Klappstühle oder Sitzkissen sowie Protestplakate oder Transparente mitzubringen.

Zehn Initiativen haben sich zusammengeschlossen

Dass sich insgesamt zehn Bürgerinitiativen zur Planung der Proteste zusammenschlossen und Hunderte Teilnehmer erwartet werden, zeigt, wie akut das Problem in dieser Region ist. Der Industrie- und Schwerlastverkehr in Wohngebietsstraßen im Pankower Nordwesten nimmt stetig zu. Immer wieder wackeln Wände, und das Geschirr in Schränken scheppert, wenn Schwerlaster über die Straßen poltern, die eigentlich nicht dafür vorgesehen sind. Das sei schon tagsüber schlimm genug. Aber wenn das regelmäßig zu nachtschlafender Zeit passiert, sei das unerträglich, berichten Anwohner in diesen Ortsteilen. Seit Jahren fordern sie deshalb, dass Politik und Verwaltung endlich etwas unternehmen. Weil nichts passierte, machten Anwohnerinitiativen eigene Vorschläge. Aber bisher kamen sie mit ihren Vorschlägen und Dialogangeboten beim Senat und in der Bezirksverwaltung nicht weiter. In der Regel wurde ihnen stets mitgeteilt, warum bestimmte Vorschläge nicht umzusetzen sind. Aber an eigenen Vorschlägen der Verwaltungen mangelt es bis heute. Deshalb gründeten die unterschiedlichen Initiativen den Verein für nachhaltige Verkehrsentwicklung Berlin, unter dessen Dach die Demonstrationen organisiert werden.

Mehr ist auf https://verkehr-pankow.de zu erfahren.

Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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