Mittelsteg asphaltiert: Einen Neubau schließt der Bezirk unter heutigen Bedingungen aus

Bei den Arbeiten wurde der Deckel eines Kabelschachtes beschädigt. | Foto: Andreas Witte
2Bilder
  • Bei den Arbeiten wurde der Deckel eines Kabelschachtes beschädigt.
  • Foto: Andreas Witte
  • hochgeladen von Bernd Wähner

Wilhelmsruh. Der Mittelsteg in der sogenannten Stege-Siedlung ist kürzlich mit Asphalt befestigt worden. Aber mit dem Ergebnis sind Anlieger nicht so richtig zufrieden.

Die Straßen in der Siedlung sind bislang nicht richtig ausgebaut. Darüber berichtete die Berliner Woche bereits vor einem Jahr. Die dunkelgraubraune Deckschicht auf dem Mittelsteg löste sich mehr und mehr auf. Große Schlaglöcher waren die Folge. Ein provisorisches Auffüllen mit Schotter brachte nur kurzzeitig eine Verbesserung. Vor allem nach Regenwetter sah man an den tief eingedrückten Reifenspuren, wie mangelhaft befestigt die Straßen in der Siedlung sind.

Seit etwa 20 Jahren versuchten immer wieder einzelne Anwohner, in Gesprächen mit dem Bauamt eine Lösung zu finden. Im vergangenen Jahr fand dann ein Vor-Ort-Termin mit dem bisherigen Stadtentwicklungsstadtrat Jens-Holger Kirchner (Bündnis 90/Die Grünen) und dem Abgeordneten Gottfried Ludewig (CDU) statt. Kirchner stellte seinerzeit in Aussicht, dass die Straße asphaltiert werden könne, wenn alle Anlieger zustimmen. Er stellte aber zugleich klar, dass die Straßen in der Siedlung für einen kompletten Ausbau, wie er für öffentliche Straßen in Berlin üblich ist, zu eng sei.

Nach den erfolgten Asphaltierungsarbeiten berichtet Anwohner Andreas Witte: „Es wurden zehn Zentimeter Oberfläche weggefräst. Während der Arbeiten war ich noch der Annahme, dass diese ‚Wanne‘ mit Asphalt gefüllt wird, um die Schlaglochsituation zu entschärfen. Jedoch wurde das weggefräste Material offenbar wieder aufgeschüttet. Schade um die Arbeit und das Geld!“ Der Straßenzustand zumindest des Mittelstegs habe sich durch die Bauarbeiten deutlich verschlechtert, meint der Anwohner. „Eine Benutzung der Straße ist für Fußgänger und Radfahrer schon jetzt aufgrund einer zehn Zentimeter lockeren Schicht aus grobem Material gefährlich. Aller Wahrscheinlichkeit nach wird sich die Straße in Kürze auch für Autos in einem katastrophalen Zustand befinden“ Außerdem entdeckte Andreas Witte, dass im Bereich Mittelsteg 46 ein alter Kanaldeckel beschädigt wurde. Hier bestehe eine Gefahrenstelle, so der Anwohner.

Auf Anfrage zu den Straßenbauarbeiten teilt Kirchner, der inzwischen zum neuen Verkehrsstaatssekretär des Senats berufen wurde mit, dass das ganze „letztlich nur ein Provisorium“ darstelle. Die Arbeiten erfolgten entsprechend der Vorgaben des Pankower Straßen- und Grünflächenamtes. Die Annahme, dass ausgefrästes Material wieder eingebaut wurde, treffe nicht zu. „Nach Auskunft der bauausführenden Firma wurde das ausgefräste Material ordnungsgemäß einer Verwertung zugeführt. Für den Einbau wurde Asphaltgranulat 0/8, wie im Leistungsverzeichnis beschrieben, verwendet“, erklärt Kirchner.

„Der zu Schaden gekommene Kabelschacht war offensichtlich mit Boden überschüttet und somit nicht sichtbar. So kam es beim Auffräsen des Altmaterials zur Beschädigung. Die bauausführende Firma hat unverzüglich die Deutsche Telekom informiert“, so Kirchner weiter. Diese musste danach eine neue Abdeckung bestellen. Diese werde, sobald sie geliefert ist, montiert.

In diesem Zusammenhang weist Kirchner nochmals darauf hin, dass es sich bei den Arbeiten nur um ein Provisorium handelt. Aufgrund der derzeitigen Gegebenheiten vor Ort können, wie er vor einem Jahr bereits erläuterte, keine „neuen richtigen Straßen“ in absehbarer Zeit gebaut werden.

„Dies wäre erst mit der angedachten Erstellung eines Bebauungsplanes für die Siedlung möglich“, so Kirchner. In dem Bebauungsplanverfahren wären dann auch mögliche Straßenführungen und Straßenbauarbeiten zu erörtern. Danach wäre der Straßenneubau dann in die Investitionsplanung des Landes Berlin einzuordnen. Damit in der Stege-Siedlung überhaupt ein ordnungsgemäßer Straßenausbau möglich wird, wäre es nötig, dass Grundstücksflächen entlang der Straßen von Eigentümern zur Verfügung gestellt werden müssten. BW

Bei den Arbeiten wurde der Deckel eines Kabelschachtes beschädigt. | Foto: Andreas Witte
Der provisorisch ausgebaute Mittelsteg. | Foto: Andreas Witte
Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

88 folgen diesem Profil

1 Kommentar

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Das Team von Optik an der Zeile freut sich auf Ihren Besuch. | Foto: privat

Optik an der Zeile
16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024

40 Jahre Augenoptik-Tradition im Märkischen Viertel, das feiern wir immer noch in diesem Jahr 2024. Feiern Sie mit uns und profitieren Sie von unseren Jubiläumsangeboten. Kommen Sie zu uns und staunen Sie über die Vielfalt der Angebote. Anlässlich unserer 16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024 bieten wir Ihnen die gesamte Kollektion namhafter Designer. Sie können aus einer riesigen Auswahl Ihre Brille finden. Mit vielen schönen Brillengestellen und den Brillengläsern von Essilor und...

  • Märkisches Viertel
  • 13.11.24
  • 301× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 599× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Wie Sie Rückenschmerzen durch fortschrittliche Behandlungskonzepte in den Griff bekommen, erfahren Sie am 3. Dezember. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Ihre Optionen bei Beschwerden
Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule

Um "Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule – Ihre Optionen bei Beschwerden" geht es beim Patienteninformationsabend am Dienstag, 3. Dezember. Rückenschmerzen, Ischias-Beschwerden und Bewegungseinschränkungen im Bereich der Lendenwirbelsäule gehören zu den häufigsten orthopädischen Problemen. An diesem Infoabend erhalten Sie Einblicke in aktuelle Therapiemöglichkeiten und fortschrittliche Behandlungskonzepte. Unser Wirbelsäulenspezialist Tim Rumler-von Rüden erklärt, wie moderne Technologien...

  • Reinickendorf
  • 07.11.24
  • 579× gelesen
  • 1
WirtschaftAnzeige
Für rund 105.000 Haushalte im Bezirk Lichtenberg baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom
2 Bilder

Telekom macht's möglich
Schnelles Glasfasernetz für Lichtenberg

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes im Bezirk Lichtenberg auf Hochtouren. Damit können rund 105.000 Haushalte und Unternehmen in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Karlshorst, Lichtenberg und Rummelsburg einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Schnell sein lohnt sich Wer jetzt einen Glasfaser-Tarif bei der Telekom beauftragt, gehört...

  • Bezirk Lichtenberg
  • 30.10.24
  • 1.002× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.