Mit Wasserstoff auf der Stammstrecke
Verkehrsvertrag für Heidekrautbahn ist unterschieben

Bettina Jarasch unterschreibt den Verkehrsvertrag, eingerahmt von Detlef Bröcker, Guido Beermann (von links) und Thomas Dill, dem Bereichsleiter des Verkehrsverbundes Berlin-Brandenburg. | Foto:  NEB
  • Bettina Jarasch unterschreibt den Verkehrsvertrag, eingerahmt von Detlef Bröcker, Guido Beermann (von links) und Thomas Dill, dem Bereichsleiter des Verkehrsverbundes Berlin-Brandenburg.
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Die Heidekrautbahn (RB27), die bisher aus dem Barnimer Norden über Basdorf bis nach Karow fährt, kann ab 2024 wieder auf ihrer früheren Stammstrecke über Basdorf bis nach Wilhelmsruh fahren.

Das Land Berlin, vertreten durch Verkehrssenatorin Bettina Jarasch (Bündnis 90/ Die Grünen), unterschrieb nach Schaffung der haushaltsrechtlichen Voraussetzungen den entsprechenden Verkehrsvertrag, der dafür mit der Niederbarnimer Eisenbahn (NEB) und dem Ministerium für Infrastruktur und Landesplanung des Landes Brandenburg (MIL) nötig ist. Das MIL hatte den Vertrag bereits am 31. Januar 2022 unterzeichnet.

„Das i2030-Leuchtturmprojekt Heidekrautbahn steht für einen nachhaltigen und innovativen Schienenverkehr“, sagt Brandenburgs Minister für Infrastruktur und Landesplanung, Guido Beermann (CDU). „Ab 2024 gestalten wir Mobilität mit regionaler grüner Energie im regionalen Wirtschaftskreislauf. Gleichzeitig profitieren die vielen Pendlerinnen und Pendler von einer deutlichen Angebotsausweitung.“

Der Verkehrsvertrag hat eine Laufzeit von zehn Jahren bis 2034 und beinhaltet Leistungen im Umfang von rund einer Million Zugkilometern jährlich, darunter den 30-Minuten-Takt der Heidekrautbahn nach Berlin-Karow. Die zusätzlichen Züge in den Spitzenzeiten nach Berlin Gesundbrunnen bleiben ebenfalls bestehen.

„Wir gehen mit der Heidekrautbahn im Projekt i2030 einen großen Schritt in Richtung Dekarbonisierung des Schienenverkehrs“, erläutert Bettina Jarasch. Denn auf der Strecke der Heidekrautbahn sollen künftig mit Wasserstoff betriebene Züge fahren. „Damit ist das Projekt nachhaltig und zudem weitgehend unabhängig von der Preisentwicklung auf den Energiemärkten“, so Jarasch. „Wer künftig auf der Heidekrautbahn mit grünem Wasserstoff fährt, nutzt ein komfortables zusätzliches Angebot und schützt zugleich das Klima.“

"Leuchtturmprojekte der
Verkehrs- und Energiewende"

Mit Unterzeichnung des Verkehrsvertrages bestellen Berlin und Brandenburg auch verkehrliche Leistungen auf der historischen Stammstrecke zwischen Berlin-Wilhelmsruh und Basdorf, die bis 2024 reaktiviert und in das bestehende Streckennetz der Heidekrautbahn integriert werden soll. Hier wird es künftig zunächst einen Stundentakt geben. „Mit der Reaktivierung der Stammstrecke der Heidekrautbahn und dem Einsatz von Fahrzeugen mit Wasserstoffantrieb hat die Niederbarnimer Eisenbahn in Eigeninitiative zwei Leuchtturmprojekte auf den Weg gebracht, die als Meilensteine auf dem Weg zur Energie- und Verkehrswende gelten können“, erklärt Detlef Bröcker, Geschäftsführer der NEB. „Beide haben nun ihren Niederschlag in dem neuen Verkehrsvertrag gefunden.“

Um den benötigten grünen Wasserstoff vor Ort in der Region zu produzieren, baut der Energieerzeuger Enertrag ein Wasserstoffwerk in der Nähe der Heidekrautbahn. Der dafür notwendige Strom wird zu hundert Prozent aus Wind- und Sonnenenergie gewonnen. Die Kreiswerke Barnim werden mit einer Wasserstofftankstelle auf dem Betriebsgelände der NEB in Basdorf die infrastrukturellen Voraussetzungen schaffen, um den Wasserstoff am Ort des Energiebedarfs zur Verfügung zu stellen. Die Niederbarnimer Eisenbahn beschafft indes die Wasserstofffahrzeuge und setzt diese auf der Regionalbahnlinie RB27 ein. Mit www.wasserstoffschiene-heidekrautbahn.de haben die Verbundpartner eine gemeinsame Website geschaffen, um über das Wasserstoffprojekt zu informieren.

Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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