Wilhelmsruher fordern eine Taktverdichtung der Buslinie 122
Wilhelmsruh. Der Bus der Linie 122 soll werktags auch außerhalb der Hauptverkehrszeit sowie zeitweise am Wochenende alle zehn Minuten fahren. Dafür macht sich eine Initiative von Wilhelmsruher Bürgern stark.
Für dieses Anliegen sammelte die Wilhelmsruherin Anke Lobmeyer in den zurückliegenden Wochen 800 Unterschriften. Unterstützt wurde sie dabei unter anderem vom Bürgerverein Wilhelmsruh, von der evangelischen Gemeinde Rosenthal-Wilhelmsruh sowie von Eltern, deren Kinder Kitas und Schulen im Ortsteil besuchen. Gemeinsam mit ihren Unterstützern übergab Anke Lobmeyer diese Unterschriften jetzt an Gerd Freitag. Er ist der Bezirks- und Zielgruppenmanager der BVG für Pankow und Reinickendorf.
Der 122er Bus fährt von U-Bahnhof Kurt-Schumacher-Platz kommend über Wilhelmsruh, Rosenthal, das Märkische Viertel in Richtung Wittenau. So kommen die Wilhelmsruher recht schnell ins Märkische Viertel und in die Residenzstraße, aber auch nach Rosenthal. „In Wilhelmsruh gibt es leider viele Angebote nicht. Dazu zählen zum Beispiel Kinderärzte, eine Schwimmhalle, vielfältige Einkaufsmöglichkeiten und abwechslungsreiche Gastronomie“, erklärt Anke Lobmeyer. „Die finden wir aber in der Nähe im Märkischen Viertel oder an der Residenzstraße. Nicht zu vergessen ist, dass wir mit dem 122er Bus Anschluss an U- und S-Bahnlinien haben.“ Allerdings fährt der 122er bisher nur in den Hauptverkehrszeiten alle zehn Minuten. Ansonsten verkehrt er nur alle 20 Minuten. „Das wollen wir ändern“, so die Wilhelmsruherin.
Auch Pfarrerin Dagmar Althausen spricht sich für die Taktverdichtung aus, vor allem abends und am Wochenende. „Die Gemeinden von Wilhelmsruh und Rosenthal fusionierten vor einigen Monaten“, berichtet sie. „Gottesdienste und Veranstaltungen finden abwechselnd in den Kirchen statt. Deshalb brauchen wir eine zuverlässige und schnelle Verbindung zwischen beiden Ortsteilen.“ Vor allem Eltern ärgern sich, dass Schulkinder etliche Freizeitangebote in den Nachbarortsteilen nicht wahrnehmen können, weil die Zeitabstände zwischen den Busfahrten zu groß und der 122er generell zu unzuverlässig ist.
„Die Menschen in Wilhelmsruh fühlen sich abgehängt, wenn der Nahverkehr nicht funktioniert“, sagt Eveline Lämmer (Die Linke). „Wir hoffen, dass die BVG das hinbekommt.“ „Wir brauchen für Wilhelmsruh unbedingt ein Verkehrskonzept, in dem der ÖPNV eine wichtige Rolle spielt“, fasst die SPD-Verordnete Claudia Hakelberg zusammen. „Einen Antrag dazu gibt es bereits in der BVV.“
„Die Botschaft der Wilhelmsruher ist bei der BVG angekommen“, versichert Gerd Freitag. „Wir brauchen solche Initiativen, um zu erfahren, wo wir anders planen müssen. Außerdem bekommen wir von ihnen Argumente an die Hand, die wir auch dem Aufgabenträger vortragen können. Das ist die Senatsverwaltung. Die muss letztlich die Entscheidungen fällen.“ BW
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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