Geänderte Pläne für Schmid-Knobelsdorf-Kaserne
Hubschrauber der Bundespolizei landen auf dem Dach
Die Bundespolizei will aufs Gelände der früheren Schmidt-Knobelsdorf-Kaserne. Der Fakt ist nicht neu. Doch einige Pläne haben sich geändert. Mehr Platz wird gebraucht, und der Hubschrauberlandeplatz zieht vom Boden auf ein Gebäudedach um.
Seit 2017 liegt eine Machbarkeitsstudie für die künftige Nutzung der früheren Schmidt-Knobelsdorf-Kaserne vor. Doch die wurde zwischenzeitlich fortgeschrieben. Das teilte das Bundesinnenministerium jetzt dem Spandauer Bundestagsabgeordneten Swen Schulz (SPD) mit. Der hatte sich bei der Bundesregierung nach dem aktuellen Planungsstand für das bundeseigene Kasernengelände in der Wilhelmstadt erkundigt.
Angrenzende Wohnhäuser
sollen durch Fluglärm wenig belastet werden
Laut Bundesinnenministerium braucht es nunmehr zusätzliche Flächen, zum Beispiel für Außensport- und Trainingsanlagen, Techniklabore und Führungsräume der rund 500 Mitarbeiter. Der genaue Raum- und Flächenbedarf in der Liegenschaft soll mit dem beteiligten Bundesfinanzministerium noch abgestimmt werden, bevor weitere Planungsschritte anstehen. Auch für den Hubschrauberlandeplatz haben sich nach eingehender Prüfung die Pläne geändert. Der war eigentlich ebenerdig auf dem ehemaligen nördlichen Exerzierplatz angedacht, doch hätten dafür aus luftrechtlichen Gründen denkmalgeschützte Gebäude abgerissen und Wohnhäuser an der Wilhelmstraße und der Schmidt-Knobelsdorf-Straße teilweise zurückgebaut werden müssen. Landen sollen die Hubschrauber nun auf dem Dach eines Neubaus, was wiederum die An- und Abflugwinkel ändert. Die sind nun aus Richtung Süd-West und Nord-Ost vorgesehen. „In diesen Flugkorridoren wird ein Überflug der angrenzenden Wohnhäuser auf das unbedingt erforderliche Maß minimiert“, lässt das Bundesinnenministerium wissen. Hinsichtlich des Lärmschutzes sei das eine „wesentliche Verbesserung gegenüber der früheren Planung“.
In Auftrag gegeben sind derweil auch zahlreiche Gutachten und Untersuchungen, darunter zum Denkmalschutz, Umwelt- und Naturschutz, zum Immissionsschutz sowie zur Schadstoff- und Kampfmittelbelastung. Soweit diese noch nicht abgeschlossen sind, sollen die in den kommenden Wochen vorliegen, kündigt das Bundesinnenministerium an. „Der aktuelle Sachstand lässt viele Fragen offen, vor allem hinsichtlich des Lärmschutzes“, kommentiert Swen Schulz die Antwort. Die sollten nun gemeinsam mit dem Bezirksamt und den Anwohnern erörtert und geklärt werden.
Auch der Zoll soll hier
künftig seinen Sitz haben
Wie berichtet, will die Bundespolizei mit einer „Antiterror-Direktion“ für die Eliteeinheit GSG 9 nebst einer Hubschrauberstaffel auf das Kasernengelände ziehen, um schwere Gewaltkriminalität in der Stadt gezielter bekämpfen zu können. Als einzig geeigneten Standort nannte die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BIMA) damals den Standort in der Wilhelmstadt. Auch der Zoll soll dort künftig seinen Sitz haben. Die neue Dienststelle der Bundespolizei soll in vier Ausbaustufen bis 2035 fertiggestellt sein. Die Investitionskosten werden bisher auf rund 250 Millionen Euro geschätzt.
Autor:Ulrike Kiefert aus Mitte |
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