Umspannwerk neben der Orchideenwiese
Stromnetz Berlin erweitert seine Anlage Amalienhof bis zum Jahr 2031
Zahlreiche Berliner Umspannwerke werden in den kommenden Jahren modernisiert und erweitert, um den künftigen Strombedarf decken zu können – auch an mehreren Standorten in Spandau.
Das jüngste Beispiel ist das Umspannwerk Amalienhof an der Schmidt-Knobelsdorf-Straße. Am 23. Oktober fand hier der erste Spatenstich für einen Ersatzneubau statt, der 2031 in Betrieb gehen soll. Das bisherige Gebäude wird danach abgerissen. Es stammt aus den 1970er‑Jahren und habe das Ende seiner Lebensdauer erreicht, erläuterte Betreiber und Investor Stromnetz Berlin. Unter anderem seien Ersatzteile nicht mehr lieferbar. Der 25 mal 30 Meter große Neubau werde nur knapp 80 Zentimeter neben dem Altwerk errichtet. Er sei wegen moderner Technik kompakter als der Vorgänger und biete im Innern trotzdem ausreichend Platz für Erweiterungen.
Anfang 2025 soll die Baugrube ausgehoben sein und der Rohbau dann bis zum Herbst 2026 stehen. In den folgenden fünf Jahren würden nach und nach die elektrischen Anlagen installiert. Der Abriss des Altwerks ist nach diesem Zeitplan 2032 abgeschlossen.
Nach der Fertigstellung werden mehrere zehntausend Haushalte im Umfeld mit Strom versorgt. Bereits Anfang dieses Jahres sei die Bevölkerung im Rahmen eines Bürgerdialogs unterrichtet worden und während des gesamten Projekts würden Anwohnerinnen und Anwohner Informationen aus erster Hand erhalten, erklärte Stromnetz ebenfalls. Die Investitionskosten lägen bei rund 40 Millionen Euro.
Weniger die Summe als vielmehr das Umfeld wird als Besonderheit dieses Vorhaben herausgestellt. Direkt neben dem Standort befindet sich das Biotop „Orchideenwiese“. Es soll mithilfe des Neubaus geschützt und bewahrt werden. Regenwasser vom Dach des Umspannwerkes werde auf die Wiese geleitet, um die dortige Flora und Fauna zu erhalten. Zudem sei das Werk auch für die Dachbegrünung sowie eine Solaranlage ausgelegt.
Das ökologische Begleitprogramm wurde beim Spatenstich auch von Dr. Severin Fischer (SPD), Staatssekretär in der Senatsverwaltung für Wirtschaft und von Tanja Franzke (CDU), derzeit kommissarische Stadträtin für Stadtentwicklung, gewürdigt. Stromnetz beweise mit dem Bauprojekt, dass Naturschutz und Netzausbau sinnvoll verknüpft werden können, erklärte der Staatssekretär. Ähnlich äußerte sich Tanja Franzke, die gleichzeitig darauf hinwies, dass der Ersatzneubau einen wichtigen Beitrag für die Stromversorgung in Spandau leiste. „Als landeseigenes Unternehmen sehen wir unsere Verantwortung für die Stadt nicht nur im Ausbau und Betrieb des Stromnetzes. Auch Berlin als lebenswerte Stadt zu erhalten, ist uns eine Aufgabe“, so Stromnetz-Chef Dr. Erik Landeck.
Autor:Thomas Frey aus Friedrichshain |
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