Defibrillator in Carlo-Schmid-Schule: Rettungsgerät nützt auch der Öffentlichkeit
Wilhelmstadt. Ab sofort steht in der Carlo-Schmid-Oberschule, Lutoner Straße 15/19, ein öffentlich zugänglicher Defibrillator zur Verfügung.
Gleich zur Vorstellung des Gerätes am 19. Februar macht Schulleiterin Bärbel Pobloth die Dimension des Themas deutlich: „Mehr als 100.000 Menschen versterben in Deutschland jährlich an Herzkammerflimmern mit anschließendem Herzstillstand.“ Sie könnten gerettet werden, wenn schnell Helfer mit einem Defibrillator vor Ort sind, die mit Elektroschocks das Herz wieder in Gang bringen.
Dass jetzt ein entsprechendes Gerät an einem so gut wie öffentlichen Ort zur Verfügung steht, hat viel mit dem Engagement der Carlo-Schmid-Oberschule zu tun. Unter den knapp 1000 Schülern finden sich aktuell 24 Schulsanitäter, die in einer Arbeitsgemeinschaft (AG) zwei Stunden pro Woche auf Notfalleinsätze vorbereitet werden. Und nicht nur das: „Wir kooperieren dabei mit dem Jugendrotkreuz, mit dem unsere Schüler auch bei Großveranstaltungen wie der Grünen Woche oder der Internationalen Tourismusbörse vor Ort sind“, sagt die Fachbereichsleiterin Naturwissenschaft Ingrid Lätsch, die die AG zusammen mit Sozialarbeiter Robert Welzel betreut.
Die seit zehn Jahren aktive AG kann bereits acht Pokale vorweisen, die bei Rettungswettkämpfen in Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern gewonnen wurden. Dass die Schulsanitäter bei Notfällen in der Schule wie Schockzuständen oder Kreislaufproblemen geholfen haben und helfen, ist selbstverständlich.
Dieses Engagement überzeugte auch acht Spandauer Unternehmer, gemeinsam der Schule einen 5000 Euro teuren Defibrillator zu spendieren. Das Gerät ist im Foyer der Schule angebracht, und hat mit der werktags von 7 bis 22 Uhr geöffneten Schule einen quasi öffentlichen Standort. Der Hausmeister hat einen Schlüssel dafür. Sollte der nicht sofort greifbar sein, ist das Gerät auch über eine Notsicherung einzusetzen, für die wie bei einem Feuermelder eine kleine Scheibe eingeschlagen werden muss.
Sollte ein Schulsanitäter nicht sofort erreichbar sein, kann auch ein Laie das Gerät einsetzen: „Das Gerät erklärt sich praktisch selbst. Es führt erst ein EKG durch und prüft, ob die Elektroschocks notwendig sind. In einem solchen Fall sagt es dem Nutzer, was zu tun ist“, sagt Schulleiterin Bärbel Pobloth. CS
Autor:Christian Schindler aus Reinickendorf |
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