Lernen im „Spandauer Würfel“
Erweiterungsbau der Schule an der Haveldüne entstand aus einer Unterkunft für Geflüchtete

Mit dem symbolischen Schlüssel vor dem „Spandauer Würfel“, dem Erweiterungsbau der Schule an der Haveldüne.  | Foto:  Thomas Frey
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  • Mit dem symbolischen Schlüssel vor dem „Spandauer Würfel“, dem Erweiterungsbau der Schule an der Haveldüne.
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Die Berliner Schulbauoffensive ist um eine Bezeichnung reicher: nach Modularem Ergänzungsbau (MEB) oder Holz-MEB gibt es jetzt den „Spandauer Würfel“, das Erweiterungsgebäude der Schule an der Haveldüne,

Am 1. Februar fand die offizielle Einweihung statt. Das Gebäude weist eine Besonderheit auf und gilt als Pilotprojekt. Der „Spandauer Würfel“ entstand aus 60 Wohncontainern einer ehemaligen Unterkunft für Geflüchtete.

Als die Idee dazu vor vier Jahren geboren wurde, waren die Flüchtlingszahlen im Vergleich zu heute eher niedrig. Manche Wohnheime wurden nicht mehr gebraucht oder sollten, wie an der Gerlinger Straße in Neukölln, neuen Wohnungen weichen. Die dortigen Container wurden daher zum „Spandauer Würfel“. An zwei Baustellen, an der Schule an der Haveldüne am Sandheideweg 25 und in der Wupperstraße in Lichterfelde, wurden die einzelnen Teile gelagert, demontiert und erste Schlosserarbeiten durchgeführt. Anschließend wurden sie nach Spandau transportiert, neu zusammengesetzt und zu Schulräumen ausgebaut.

Geplant und umgesetzt wurde das Projekt von der Berliner Immobilienmanagement (BIM). Vor dem Start gab es umfangreiche Untersuchungen. Geprüft wurde zum Beispiel, ob aus bisher eingeschossigen Wohngebäuden wirklich eine Schule mit drei Etagen entstehen kann. Auch der Brandschutz spielte dabei eine Rolle. Im November 2021 ging es los, die Eröffnung war für das Schuljahr 2022/23 vorgesehen. Doch der russische Überfall auf die Ukraine führte zu Lieferschwierigkeiten beim Material für den Innenausbau. Die Bauzeit dauerte rund ein Jahr länger und der Bau kostete statt rund 2,2 Millionen rund drei Millionen Euro.

Der Spandauer Würfel verfügt über zwölf zusätzliche Klassenräume sowie ein Lehrerzimmer. Sie sind nach heutigem Standard ausgestattet, zum Beispiel mit Smartboards.

Im neuen Gebäude werden rund 100 Schülerinnen und Schüler der gymnasialen Oberstufe unterrichtet. Die Oberstufe wird hier im Verbund der Schule an der Haveldüne mit der Schule am Staakener Kleeblatt und der an der Jungfernheide angeboten. Dadurch sei der Verbund auch für die kommenden Jahre gesichert, erklärte Schulstadträtin Dr. Carola Brückner (SPD).

Bildungsstaatssekretär Dr. Torsten Kühne (CDU) befand, dass trotz der Verzögerung eine Bauzeit von zwei Jahren zwischen Spatenstich und Eröffnung nicht so schlecht sei. Es werde auch weiter in neue Schulbauten und Erweiterungsbauten investiert, kündigte er an. In den vergangenen gut zehn Jahren habe es einen Anstieg der Schülerzahlen um rund 65 000 gegeben.

Ines Romahn, Bereichsleiterin im Baumanagement der Berliner Immobilienmanagement GmbH (BIM) stellte vor allem die Nachhaltigkeit des Projekts heraus. Mit dem „Spandauer Würfel“ sei ein entscheidender Schritt in Richtung Re-Use-Prinzip gelungen, dem Wiederverwerten vorhandenen Materials. Unter anderem seien 30 Tonnen Stahl, 65 Fenster und diverse Türen erneut verwendet worden.

Noch ist der Spandauer Würfel ein Solitär. Es könnte aber weitere Bauten dieser Art geben, wenn sich das Pilotprojekt in der Praxis bewährt.

Autor:

Thomas Frey aus Friedrichshain

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