Freie Georgschule soll offen bleiben
Wilhelmstadt. Die Freie Georgschule soll bis zum Schuljahresende an der Götelstraße geduldet bleiben. Dafür haben jetzt mehrheitlich die Bezirksverordneten votiert. Ob die Schule dauerhaft öffnen darf, ist noch nicht entschieden.
Bis Ende März wollte das Bezirksamt den unerlaubten Schulbetrieb an der Götelstraße 132 noch dulden. Dann hätte die Freie Georgschule ausziehen müssen. Jetzt bleibt die Schule offenbar doch länger geöffnet. Die Bezirksverordneten haben das Bezirksamt aufgefordert, den Betrieb mindestens bis zum Schuljahresende 2016/17 zu erlauben. Der Antrag dazu kam von den Grünen, SPD und CDU.
Eltern hatten fleißig Briefe an Bezirksverordnete geschrieben, wie auf in der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) am 25. Januar deutlich wurde. Die dürften vor allem jene Bezirksverordnete erweicht haben, die neu im Bezirksparlament sitzen. Denn der ehemalige Baustadtrat Carsten-Michael Röding (CDU) hatte seit 2015 wiederholt in der BVV erklärt, warum der Schulbetrieb an der Götelstraße aus Sicht der Bauaufsicht sowie des Rechtsamtes im dortigen Gewerbegebiet nicht zulässig ist. Eine Baugenehmigung wurde darum nicht erteilt. Wogegen der Verein zur Förderung der Waldpädagogik Berlin-Spandau als Schulträger klagte. Das Verfahren ist immer noch bei der zuständigen Senatsverwaltung für Stadtentwicklung anhängig.
CDU und SPD bestätigten, dass der Schulträger um die Problematik wusste und dennoch am Standort eröffnete und zwar ohne seinerseits die Entscheidung der Senatsverwaltung abzuwarten. „Dennoch sollten wir die Eltern und Kinder unterstützen“, argumentierte CDU-Fraktionschef Arndt Meißner. Das sah auch die SPD so. „Mit dem Ende der Duldung sollte es dann aber möglich sein, die 70 Grundschüler auf öffentliche Schulen zu verteilen, wenn der Schulträger bis dahin keinen alternativen Standort gefunden hat“, sagte Christian Haß. Die Grünen wiederum hätten gern sofort eine dauerhafte Duldung erreicht. „Aber die komplizierte Sachlage stand einer schnellen Lösung im Weg. Wir werden das Ergebnis des Widerspruchsverfahrens analysieren“, erklärte Gollaleh Ahmadi. Dann wolle man die entsprechenden politischen Schritte einleiten, um Eltern und Kindern, die das Bedürfnis hätten, abweichend vom Regelschulbetrieb lernen zu wollen, dies auch unbürokratisch zu ermöglichen. Wie das ohne großen Zeitverlust möglich sein soll, sagten die Grünen nicht. Zumal unklar ist, ob die Schüler der Freien Georgschule im Falle einer Schließung überhaupt freie Plätze an anderen Schulen im Bezirk finden. Als die Schule im September 2016 wie berichtet vorübergehend schließen musste, weil der Brandschutz aufgrund der fehlenden Baugenehmigung nicht abgenommen wurde, konnten die Kinder nicht verteilt werden. uk
Autor:Ulrike Kiefert aus Mitte |
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