Findet die Brandserie jetzt ein Ende?
Gewobag will Videokameras gegen Brandstifter an der Heerstraße Nord einsetzen
Die Brandstiftungen im Gebiet Heerstraße Nord reißen nicht ab. Zuletzt gab es in der Nacht vom 16. zum 17. März zwei Feuer in Kellern am Blasewitzer Ring. Jetzt soll es mit technischer Hilfe gelingen, den oder die Täter dingfest zu machen.
Die Wohnungsbaugesellschaft Gewobag, Eigentümer der meisten Gebäude im Kiez, plant zeitnah, Videokameras aufzustellen. Bei der Auswahl der Standorte steht sie nach eigenen Angaben in einem engen Austausch mit Experten der Polizei, "die unsere Maßnahme begrüßen", wie die Gewobag betonte. In welcher Anzahl solche Kameras nun zum Einsatz kommen sollen, darüber schwieg sich das Unternehmen aus. Selbstverständlich würden aber alle datenschutzrechtlichen Vorgaben eingehalten.
Nach Ansicht der Gewobag hat diese "Präventionsmaßnahme" eine wesentlich höhere Wirksamkeit als ein Sicherheitsdienst. Solche Streifenpatrouillen waren in den vergangenen Monaten immer wieder von den Mietern und zuletzt auch aus den Reihen der Politik gefordert worden. Das Wohnungsunternehmen sieht dagegen keinen Zusammenhang zwischen den "Schadensereignissen" und fehlender Bestreifung. Die schiere Größe des Gebiets, die baulichen Gegebenheiten und die unterschiedlichen Tages- und Nachtzeiten, an denen die Brände gelegt wurden, sprächen gegen einen Sicherheitsdienst.
Die Gewobag steht aber auch als Vermieter in der Kritik. Ihr werden Müllprobleme, häufige und lang andauernde Schäden an Aufzügen und eine nicht immer gewährleistete Erreichbarkeit der Hausverwaltung vorgehalten. Die Kundenberaterinnen seien an Tagen der Brandvorfälle für die Mieterinnen und Mieter vor Ort, ebenso wie die Kolleginnen aus dem Service-Center, wehrt sich die Wohnungsbaugesellschaft. Menschen, die danach ihre Wohnungen nicht nutzen können würden in einem Hotel untergebracht.
Über die "Sach- und Reparaturlage" werde regelmäßig über Aushänge informiert, erklärt die Gewobag. Wer von Fahrstuhlausfällen betroffen sei, könnte Tragehilfen in Anspruch nehmen. Mit Polizei und Feuerwehr gebe es "einen fast täglichen Austausch". Sperrmüll werde drei Mal pro Woche gesammelt und entsorgt. Allerdings seien Appelle zum Umgang mit Abfall bisher nicht so erfolgreich, "wie die Mietervertreterinnen und wir uns das wünschen würden". Erneut werde deshalb darauf hingewiesen, keinen Sperrmüll in Eingangsbereichen und Treppenhäusern abzulegen sowie Keller- und Haustüren geschlossen zu halten.
Autor:Thomas Frey aus Friedrichshain |
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