Studenten überraschen Schüler: Künftige Kommissare entwickelten Präventionsprojekt

Polizeioberkommissar Severin Lautsch, Abschnittsleiter Polizeioberrat Dirk Schnurpfeil und Professor Dr. Michael Matzke bei der Abschluss-Präsentation des Projekts. | Foto: Hochschule für Wirtschaft und Recht
4Bilder
  • Polizeioberkommissar Severin Lautsch, Abschnittsleiter Polizeioberrat Dirk Schnurpfeil und Professor Dr. Michael Matzke bei der Abschluss-Präsentation des Projekts.
  • Foto: Hochschule für Wirtschaft und Recht
  • hochgeladen von Michael Uhde

Wilhelmstadt. Äußerst erfolgreich schlossen am 5. August acht Polizei-Kommissars-Anwärter des 4. Semesters der Hochschule für Wirtschaft und Recht in Lichtenberg ihr Studienprojekt zur Kriminalprävention ab.

Bei ihrem Semesterprojekt hatten die zwei Frauen und sechs Männer mit dem Polizeiabschnitt 23 und 26 Schülern der Klasse 9.22 der Carlo-Schmidt-Oberschule sowie den Präventionsbeauftragten, Angelika Wollnitz und Severin Lautsch, zusammen gearbeitet. Die Aufgabenstellung: Ideen zur kriminalpräventiven Zusammenarbeit mit den 14 bis 17 Jahre alten Neuntklässlern sammeln. Sie wohnen überwiegend im als problematisch angesehenen Kiez Heerstraße Nord.

Gemeinsam mit den Schülern entwickelten die Studenten ein Antigewalt-Training. „Auffällig war dabei das sehr offene Umgehen der Schüler mit den jungen Studenten, obwohl sie diese klar als Polizisten und damit nicht unbedingt als Gleichgesinnte einstuften“, sagt Matzke. Offenbar hätten sich die Jugendlichen von den Studenten als gleichwertige Partner geschätzt gefühlt.

Anhand eines „Gewalt-Strahls“ ordneten die Schüler Gewalttaten von „normal“ bis "sehr hoch" ein. „Für meine Studenten war es dabei überraschend, dass die Schüler kriminelle Taten wie das 'Abziehen einer Jacke' als völlig normal und nicht etwa als Gewalttat einstuften“, erinnert sich der Professor. Dann erfragten die Studenten die Vorstellungen der Schüler von ihrer beruflichen Zukunft. Wenn dort etwa als Wunschberuf Pilot oder Polizist genannt wurde, ordneten die Studenten die Gewaltvorstellungen der Schüler in das bestehende Rechtssystem ein. So machten sie ihnen klar, dass eine Verurteilung wegen des Abziehens einer Jacke als Vorbestrafung gilt und den künftigen Berufswunsch unmöglich machen kann. „Für viele Schüler war dies eine Tatsache, die sie vorher so gar nicht einordnen konnten“, schildert Matzke.

Bei der Abschlusspräsentation wurden im Polizeiabschnitt 23 Anfang August die Ergebnisse des Projekts vorgestellt. Um die Erfahrungen für die künftige Präventionsarbeit nutzen zu können, wird nun ein schriftlicher Projektbericht erstellt. „Für uns wird dieser eine gute Vorlage für die künftige Präventionsarbeit sein“, freute sich Polizeioberrat Dirk Schnurpfeil, Leiter des Abschnitts 23. Viel Lob für die Arbeit der Studenten gab es auch von Peter Trapp (CDU), Vorsitzender des Innenausschusses im Abgeordnetenhaus. Der Politiker hatte sich extra Zeit genommen, an der Abschluss-Präsentation teilzunehmen. Ud

Autor:

Michael Uhde aus Spandau

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

2 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Das Team von Optik an der Zeile freut sich auf Ihren Besuch. | Foto: privat

Optik an der Zeile
16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024

40 Jahre Augenoptik-Tradition im Märkischen Viertel, das feiern wir immer noch in diesem Jahr 2024. Feiern Sie mit uns und profitieren Sie von unseren Jubiläumsangeboten. Kommen Sie zu uns und staunen Sie über die Vielfalt der Angebote. Anlässlich unserer 16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024 bieten wir Ihnen die gesamte Kollektion namhafter Designer. Sie können aus einer riesigen Auswahl Ihre Brille finden. Mit vielen schönen Brillengestellen und den Brillengläsern von Essilor und...

  • Märkisches Viertel
  • 13.11.24
  • 165× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 485× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Wie Sie Rückenschmerzen durch fortschrittliche Behandlungskonzepte in den Griff bekommen, erfahren Sie am 3. Dezember. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Ihre Optionen bei Beschwerden
Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule

Um "Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule – Ihre Optionen bei Beschwerden" geht es beim Patienteninformationsabend am Dienstag, 3. Dezember. Rückenschmerzen, Ischias-Beschwerden und Bewegungseinschränkungen im Bereich der Lendenwirbelsäule gehören zu den häufigsten orthopädischen Problemen. An diesem Infoabend erhalten Sie Einblicke in aktuelle Therapiemöglichkeiten und fortschrittliche Behandlungskonzepte. Unser Wirbelsäulenspezialist Tim Rumler-von Rüden erklärt, wie moderne Technologien...

  • Reinickendorf
  • 07.11.24
  • 453× gelesen
  • 1
WirtschaftAnzeige
Für rund 105.000 Haushalte im Bezirk Lichtenberg baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom
2 Bilder

Telekom macht's möglich
Schnelles Glasfasernetz für Lichtenberg

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes im Bezirk Lichtenberg auf Hochtouren. Damit können rund 105.000 Haushalte und Unternehmen in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Karlshorst, Lichtenberg und Rummelsburg einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Schnell sein lohnt sich Wer jetzt einen Glasfaser-Tarif bei der Telekom beauftragt, gehört...

  • Bezirk Lichtenberg
  • 30.10.24
  • 885× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.