Großbrand im Haus Baensch
Wie groß sind die Schäden am Architekturdenkmal?

Was ist vom historischen Gebäude noch zu retten? | Foto:  Scharoun-Gesellschaft
2Bilder
  • Was ist vom historischen Gebäude noch zu retten?
  • Foto: Scharoun-Gesellschaft
  • hochgeladen von Thomas Frey

Am 26. September informierte die Berliner Feuerwehr über einen Löscheinsatz in einem leerstehenden Einfamilienhaus in Spandau. Um welches Objekt es sich handelte, wurde sehr schnell bekannt.

Gebrannt hatte es am Abend und in der Nacht des 25. September im Haus Baensch am Höhenweg auf der Haveldüne. Das unter Denkmalschutz stehende Gebäude ist vor allem architekturhistorisch von Bedeutung. Denn es wurde in den 1930er-Jahren nach Plänen von Hans Scharoun (1893-1972) errichtet. Scharoun, später auch der Architekt der Berliner Philharmonie, war am Höhenweg im privaten Auftrag des Rechtsanwalts Dr. Felix Baensch tätig.

Haus Baensch nach dem Brand. | Foto: Landesdenkmalamt, Anne Herdin
  • Haus Baensch nach dem Brand.
  • Foto: Landesdenkmalamt, Anne Herdin
  • hochgeladen von Thomas Frey

Um das Haus hat es in den vergangenen Jahren einige Auseinandersetzungen gegeben. Wie berichtet wurde von der heutigen Besitzerin ein Um- und Anbau begonnen, der nach Ansicht von Denkmalexperten und der Scharoun-Gesellschaft das kulturhistorische Erbe beschädige oder gar zerstöre. Die Spandauer Bauaufsicht hatte bereits Ende 2020 das Grundstück versiegelt und später einen Baustopp verhängt.

Zuletzt scheint es aber wieder Betrieb gegeben zu haben. "Nachdem die Baustellenstilllegungen ausgelaufen waren und alle Vermittlungsversuche scheiterten, schritten die Bauherren in der Sommerpause offensichtlich zur Tat." So wurde die Situation auf der Webseite der Scharoun-Gesellschaft beschrieben. Durch das Feuer sind die Arbeiten jetzt erneut unterbrochen.

Dessen Ursache war zunächst noch unklar. Es hat sich aber auch deshalb zum Großbrand entwickelt, weil ein 33 Kilogramm schwerer Propangasbehälter explodierte. "Eine Inaugenscheinnahme im Inneren und Äußeren offenbarte die großen Schäden durch Brand und Löschwasser, insbesondere im Obergeschoss", hieß es in einer Mitteilung des Landesdenkmalamts. Landeskonservator Dr. Christoph Rauhut habe sich zusammen mit Vertretern der Unteren Denkmalschutzbehörde Spandau sowie Polizei und Feuerwehr über den Zustand informiert. Die Schäden im Erdgeschoss wären dagegen laut Landesdenkmalamt weniger dramatisch als befürchtet, weil sie nur durch Löschwasser entstanden. Zur Sicherung des Gebäudes wurden Gespräche zwischen Eigentümern, Vertretern der Bauaufsicht und der Denkmalbehörden angekündigt, die bereits vereinbart seien. Das Kleinod Haus Baensch wäre zu retten, erklärte Christoph Rauhut. "Ich appelliere deshalb an die Eigentümer, die notwendige Sanierung schnellstmöglich durchzuführen und eng mit den Behörden zusammenzuarbeiten."

Was ist vom historischen Gebäude noch zu retten? | Foto:  Scharoun-Gesellschaft
Haus Baensch nach dem Brand. | Foto: Landesdenkmalamt, Anne Herdin
Autor:

Thomas Frey aus Friedrichshain

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

50 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Das Team von Optik an der Zeile freut sich auf Ihren Besuch. | Foto: privat

Optik an der Zeile
16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024

40 Jahre Augenoptik-Tradition im Märkischen Viertel, das feiern wir immer noch in diesem Jahr 2024. Feiern Sie mit uns und profitieren Sie von unseren Jubiläumsangeboten. Kommen Sie zu uns und staunen Sie über die Vielfalt der Angebote. Anlässlich unserer 16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024 bieten wir Ihnen die gesamte Kollektion namhafter Designer. Sie können aus einer riesigen Auswahl Ihre Brille finden. Mit vielen schönen Brillengestellen und den Brillengläsern von Essilor und...

  • Märkisches Viertel
  • 13.11.24
  • 702× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 989× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Wie Sie Rückenschmerzen durch fortschrittliche Behandlungskonzepte in den Griff bekommen, erfahren Sie am 3. Dezember. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Ihre Optionen bei Beschwerden
Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule

Um "Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule – Ihre Optionen bei Beschwerden" geht es beim Patienteninformationsabend am Dienstag, 3. Dezember. Rückenschmerzen, Ischias-Beschwerden und Bewegungseinschränkungen im Bereich der Lendenwirbelsäule gehören zu den häufigsten orthopädischen Problemen. An diesem Infoabend erhalten Sie Einblicke in aktuelle Therapiemöglichkeiten und fortschrittliche Behandlungskonzepte. Unser Wirbelsäulenspezialist Tim Rumler-von Rüden erklärt, wie moderne Technologien...

  • Reinickendorf
  • 07.11.24
  • 963× gelesen
  • 1
WirtschaftAnzeige
Für rund 105.000 Haushalte im Bezirk Lichtenberg baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom
2 Bilder

Telekom macht's möglich
Schnelles Glasfasernetz für Lichtenberg

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes im Bezirk Lichtenberg auf Hochtouren. Damit können rund 105.000 Haushalte und Unternehmen in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Karlshorst, Lichtenberg und Rummelsburg einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Schnell sein lohnt sich Wer jetzt einen Glasfaser-Tarif bei der Telekom beauftragt, gehört...

  • Bezirk Lichtenberg
  • 30.10.24
  • 1.323× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.