Beirat in Sorge wegen Angriffe auf Behinderte im Kiez Heerstraße Nord

Spandau. Bei der letzten Sitzung des Behindertenbeirats ging es um die Angriffe auf Behinderte rund um die Obstallee in Staaken. Dessen Vorsitzende Petra Wagner berichtete am 11. März im Ausschuss für zentrale Aufgaben, Sozialraum-Orientierung und Wohnen aus der Sitzung des Gremiums.

"Der Beirat hält die Situation im Kiez Heerstraße Nord für sehr problematisch", sagte sie. Dies sei auch daran festzumachen, wie erschreckend hoch die Zahl derer gewesen sei, die sich am Sorgentelefon gemeldet hätten, dass das Bezirksamt nach entsprechenden Presseberichten eingerichtet hätte."Uns sind aus dem Jahr 2012 insgesamt zwölf Angriffe auf Behinderte in diesem Bereich bekannt", berichtete Wagner. In diesem Jahr habe es bereits zwei derartige Angriffe gegeben. Erschreckend sei es, dass Behinderte dabei sogar mit Kot beschmissen worden seien.

"Der Behindertenrat hat das Gefühl, dass dieses Thema heruntergespielt wird", bemängelte die Vorsitzende. Die Polizei sei offenbar nicht über alle Vorkommnisse informiert, da diese "wohl oft aus falscher Scham gar nicht gemeldet werden". Für umso wichtiger halte der Beirat den Runden Tisch im Kiez, der zu diesem Thema am 27. März alle dort tätigen Akteure zusammenbringen solle. Erfreut habe sich der Behindertenbeirat darüber gezeigt, dass ihm Vertreter der Polizei zugesagt hätten, vermehrt mit Zivilbeamten gegen derartige Angriffe vorzugehen. "Das ist offenbar dringend notwendig, da dem Beirat zu Ohren gekommen ist, dass es in puncto Angriffe gegen Behinderte auch im Bereich der Lynarstraße zu brennen beginnt", sagte Petra Wagner.

Viele Anrufer gezählt

Auch Bürgermeister Helmut Kleebank (SPD) sprach von einer "komplizierten Gemengelage" im Bereich Heerstraße Nord und bestätigte, dass das Sorgentelefon "äußerst häufig genutzt", worden sei. Dabei seien besorgniserregende Meldungen eingegangen, die zu bedenken gäben, ob "man von Seiten des Bezirksamts vielleicht mehr oder anderes machen muss".

"Wir müssen uns insgesamt dem Problem stellen und können das nicht nur dem Quartiersmanagement überlassen", sagte Kleebank. Besonders beunruhigt hätten ihn Aussagen von Anwohner am Sorgentelefon, dass sie wegen der Situation darüber nachdächten, das Quartier zu verlassen. Auf Nachfrage sagte der Bürgermeister, dass man darüber nachdenken müsse, die zunächst begrenzte Zeit des Sorgentelefons zu verlängern.

Das Sorgentelefon ist noch bis zum 25. März werktags von 9 bis 12 Uhr erreichbar unter 902 79 29 90.
Michael Uhde / Ud
Autor:

Michael Uhde aus Spandau

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

2 folgen diesem Profil

Kommentare

Kommentare sind deaktiviert.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 180.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom baut Netz aus
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Ab Dezember starten die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Borsigwalde, Friedenau, Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade, Lübars, Mariendorf, Neu-Tempelhof, Reinickendorf, Schöneberg, Spandau, Tegel, Waidmannslust, Wilhelmstadt und Wittenau. Damit können weitere rund 180.000 Haushalte und Unternehmen in Berlin einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant...

  • Borsigwalde
  • 11.12.24
  • 2.686× gelesen
BauenAnzeige
2024 war Richtfest für die Grundschule in der Elsenstraße. | Foto: SenBJF
7 Bilder

Berliner Schulbauoffensive 2016-2024
Erfolgsgeschichte für unsere Stadt

Die Berliner Schulbauoffensive ist nach wie vor eines der zentralen Projekte unserer Stadt. Mit aktuell mehr als 44.000 neu entstandenen Schulplätzen setzt die Offensive ihre Ziele erfolgreich um. So wurden von 2016 bis 2023 bereits 5 Milliarden Euro in moderne Bildung investiert. Auch in den kommenden Jahren wird das derzeit größte Investitionsvorhaben für Schulen fortgesetzt. Die Offensive geht weiter und führt zu einer dauerhaft verbesserten schulischen Umgebung für unsere Schülerinnen und...

  • Charlottenburg
  • 13.12.24
  • 2.030× gelesen
  • 1
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 84.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Friedrichshain, Karlshorst, Kreuzberg, Lichtenberg und Rummelsburg. Damit können nun rund 84.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt...

  • Alt-Hohenschönhausen
  • 11.12.24
  • 2.649× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 3.556× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.