Wilhelmstadt. Zum Beginn des Besucherandrangs auf der Grünen Woche in den Messehallen unterm Funkturm hat die Polizei am 17. Januar an der Pichelsdorfer Straße Lkw mit einem zulässigen Gesamtgewicht von mehr als zehn Tonnen und viele von Westen über die Heerstraße kommende Reisebusse umgeleitet.
Grund war die Sperrung der Freybrücke, über die die Heerstraße (Bundesstraße 2 und 5) von Spandau in Richtung Berliner City führt. Die war am Abend des 13. Januar überraschend für Fahrzeuge mit mehr als zehn Tonnen Gewicht gesperrt worden. Ihre Tragfähigkeit wurde im Rahmen von Brückenprüfungen als nicht mehr ausreichend eingestuft.
Die rund 100 Jahre alte Brückenkonstruktion wird aufgrund ihres Zustandes ständig überwacht. Jetzt wurden Setzungen an der stark geschädigten Altkonstruktion entdeckt. Einsatzkräfte der Polizei sorgen seither dafür, dass Fahrer schwerer Fahrzeuge das absolute Fahrverbot in diesem Gefahrenbereich einhalten.
Betroffen von der Sperrung sind auch Fahrgäste der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG). Die Buslinie M 49 wurde aufgeteilt. Sie verkehrt bis auf Weiteres zwischen S- und U-Bahnhof Zoologischer Garten und S-Bahnhof Olympiastadion sowie zwischen Nennhauser Damm und S- und U-Bahnhof Rathaus Spandau. Zwischen dem S-Bahnhof Olympiastadion und Freybrücke ist zusätzlich ein Shuttleverkehr mit Bussen eingerichtet. Die BVG bittet Fahrgäste zur Umfahrung zwischen S-Bahnhof Olympiastadion und S- und U-Bahnhof Rathaus Spandau die S-Bahn-Linie 5 zu nutzen. Die Buslinie X 34 wird über Gatower Straße und Wilhelmstraße zum S- und U-Bahnhof Rathaus Spandau umgeleitet. Dort können Fahrgäste ebenfalls in die S 5 umsteigen. Die Linie X 49 wurde vorübergehend komplett eingestellt.
Im Laufe der vergangenen Woche wurde das Haupttragwerk der alten Brückenkonstruktion durch einen Prüfingenieur untersucht. Nach der Verstärkung der Konstruktion durften seit dem 17. Januar Fahrzeuge mit einem Gesamtgewicht von maximal 18 Tonnen die Brücke auf einer Spur je Fahrtrichtung wieder nutzen. Die BVG will die Buslinie M 49 wieder durchgängig im Zehn-Minuten-Takt mit Eindeckern, die ein zulässiges Gesamtgewicht von 18 Tonnen haben, bedienen.
Bis zum Sommer dieses Jahres soll eine Behelfsbrücke mit ausreichender Tragfähigkeit zur Verfügung stehen. Die wird derzeit nördlich der alten Brücke errichtet, um bis Ende 2015 die Freybrücke durch einen bereits seit Jahren geplanten Neubau zu ersetzen.
Michael Uhde / Ud
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