Aus dem Beruf in den Ruhestand: Neuland-Projekt hilft Senioren beim Wechsel
Spandau. Der Ruhestand ist ein Schritt ins Neuland. Häufig sind Senioren aber nicht vorbereitet auf das Leben als Rentner. Das Projekt „Neuland“ kann helfen.
Berufstätige freuen sich in der Regel auf ihren Ruhestand. Endlich Zeit für Reisen, Enkelkinder und Garten. Doch die verdiente Entspannung kann schnell zur Krise werden, wenn man die freie Zeit nicht sinnvoll zu nutzen weiß. Frisch gebackenen Ruheständlern hilft hier der Seniorentreffpunkt an der Sprengelstraße 15 weiter. Denn der Treffpunkt beherbergt das Projekt „Neuland – Vorbereitung auf den Ruhestand“ und diverse Freizeitgruppen. Das Projekt ist ein Angebot der Abteilung Soziales und Gesundheit im Bezirksamt und richtet sich an Spandauer um die 60, die kurz vor dem Einstieg in den Ruhestand stehen oder ihn bereits vollzogen haben. „Viele Senioren machen sich vor ihrem Ruhestand keine Gedanken darüber, was das für sie heißt und fallen dann in ein Loch“, sagt Jutta Bratz. Die Projektmitarbeiterin hilft Senioren darum seit 30 Jahren dabei, den Übergang vom Beruf in den Ruhestand zu organisieren.
Über den Neuland-Halbjahreskurs zum Beispiel, in dem sich Gleichgesinnte dem Älterwerden auf verschiedenste Weise näher. Sie tauschen sich aus, knüpfen Kontakte, sammeln Impulse für den neuen Lebensabschnitt. Dazu gehören Themenschwerpunkte wie Bildung, Ehrenamt, Wohnformen, Sportangebote, Vorsorgevollmacht, Freizeit und Besichtigungen. Das Wichtige aber: „Im Kurs entscheiden die Teilnehmer selbst, was sie machen wollen“, sagt Kursleiterin Andrea Förster.
Aus dem Kurs heraus haben sich verschiedene Neuland-Gruppen gegründet, die sich regelmäßig treffen. Rund 240 feste Teilnehmer haben diese Freizeitgruppen schon. Die meisten von ihnen sind Frauen. So wie Ursula Latzkowski. Die 65-Jährige wohnt in Staaken und weiß das Angebot zu schätzen „Hier habe ich schon so viel erfahren, von dem ich vorher noch gar nichts wusste.“ Zum Beispiel, was eine Patientenverfügung ist, wie ein Amtsgericht arbeitet oder welche Wohnformen es im Alter gibt. Für Sozialstadtrat Frank Bewig (CDU) ist dieses Angebot im Bezirk unentbehrlich. “Der Bedarf ist groß, denn die Spandauer werden älter.“ Zudem gewinne das Bezirksamt über das Neuland-Projekt ehrenamtliche Mitarbeiter, die ihrerseits neue Seniorengruppen gründen und somit das bezirkliche Angebot bereichern.
Die Teilnehmer des Neuland-Halbjahreskurses treffen sich jeden Mittwoch von 10 bis 12 Uhr im Seniorentreffpunkt Sprengelstraße 15. Der aktuelle Kurs endet am 23. März. uk
Autor:Ulrike Kiefert aus Mitte |
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