Alle BVV-Fraktionen fordern Neubau am Kombibad-Süd
Diskutiert wird darüber seit ewigen Zeiten. Jetzt scheint aber etwas Bewegung in das Thema "neues Hallenbad für Spandau" zu kommen.
Am 16. April hat der Sportausschuss der BVV einstimmig einen Dringlichkeitsantrag der CDU-Fraktion beschlossen. Er fordert das möglichst schnelle Errichten einer wettkampfgerechten Schwimmhalle auf dem Gelände des Kombibads Spandau-Süd an der Gatower Straße. Das Bezirksamt soll sich dafür bei den dafür Verantwortlichen, sprich Berliner Bäder Betriebe und Senatsverwaltung für Inneres und Sport, einsetzen.
Beschlüsse dieser Art werden immer wieder formuliert, ohne dass dafür unbedingt eine Erfolgsaussicht gegeben ist. In diesem Fall scheint das aber inzwischen etwas anders auszusehen.
Am 12. April hat in Spandau ein sportpolitischer Stammtisch stattgefunden, bei dem auch Mitglieder des Abgeordnetenhauses anwesend waren. Dort stand das Vorhaben ebenfalls auf der Tagesordnung und habe, so berichteten Teilnehmer, Zustimmung bei den Landesparlamentariern gefunden. Für die CDU war das ein weiterer Anlass, solche Signale mit einem Dringlichkeitsantrag zu unterfüttern.
Dringlich ist das Vorhaben noch aus einem anderen Grund, auf den bereits die Formulierung "wettkampfgerechte Schwimmhalle" hinweist. Denn das Bad soll zur neuen Heimstätte der Wasserfreunde Spandau 04 werden. Die BVV will sie "zurück nach Hause holen", so die etwas blumige Überschrift einer Mitteilung der Unionsfraktion nach dem einstimmigen Votum.
Der deutsche Wasserball-Rekordmeister bestreitet seine Bundesliga- oder Champions-League-Spiele schon seit vielen Jahren in der Schöneberger Schwimmhalle am Sachsendamm. Die soll aber voraussichtlich ab 2020 saniert werden. Die Wasserfreunde müssen dann an einen anderen Ort ausweichen, möglicherweise noch weiter weg von Spandau. Das soll höchstens übergangsweise passieren. Der Verein gehöre endlich wieder in den Bezirk, den er bereits in seinem Vereinsnamen trägt.
Aus den Reihen der Wasserfreunde kommt auch der Mann, der schon lange für das zusätzliche Hallenbad in Spandau trommelt:-Präsidiumsmitglied Joachim Schensick. Wie berichtet legte er schon bei der Sportausschusssitzung im Januar erste Skizzen vor, wie das Gebäude aussehen könnte. Platz ist auf dem Grundstück vorhanden, selbst technische Voraussetzungen seien bereits gegeben, argumentierte Schensick immer wieder. Der Neubau könnte zusammen mit dem bestehenden Bad bewirtschaftet werden. Nach seinen Angaben wären nicht nur deshalb auch die Baukosten von rund 8,5 Millionen Euro einigermaßen überschaubar. Auf jeden Fall um ein vielfaches günstiger, als die 30 Millionen, die die Berliner Bäderbetriebe (BBB) jeweils für ihre beiden geplanten Spaßbäder in Pankow und Mariendorf veranschlagt hätten.
Auf die Bäderbetriebe wird es entscheidend ankommen, wenn das Vorhaben kein Schlag ins Wasser werden soll. Und mindestens genauso sehr braucht es die Rückendeckung des Senats. Der Sportausschuss will Vertreter von beiden zu seiner nächsten Sitzung am 14. Mai einladen, auch um zu zeigen, dass er nicht locker lässt. Das fällt dem Gremium und dem Bezirksamt umso leichter, weil keine eigenen Kosten für das Schwimmhallenprojekt eingepreist wären. Das Grundstück gehört der Bäder-Gesellschaft, auch die Investitionen für den Neubau fielen in deren Verantwortung. Das Bearbeiten der Bauunterlagen und das Erteilen der Baugenehmigung würde Spandau dagegen gern übernehmen.
Autor:Thomas Frey aus Friedrichshain |
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