Sommerbad Spandau-Süd bleibt auch 2025 trocken
Freibad an der Gatower Straße öffnet frühestens 2026 wieder
Die vergangene Freibadsaison hat erneut Einschränkungen mit sich gebracht. Im Sommerbad Spandau-Süd war bereits im zweiten Jahr kein Betrieb und so wird es nach aktuellem Stand auch 2025 sein.
Die Rohre, über die das Chlor in den Schwimmbecken verteilt wird, sind marode und müssen erneuert werden. Wann dies passiert, war bis zuletzt völlig offen. Auf Anfrage des Spandauer Volksblatts am 19. September teilten die Berliner Bäder-Betriebe (BBB) mit, sie hätten bisher keine Finanzierungszusage. Ohne eine solche Zusage könne eine Sanierung aber nicht starten und auch nicht mit dem Ausschreiben der Leistungen begonnen werden. Für die Finanzierungszusage zuständig ist die Senatsverwaltung für Inneres und Sport. Sie teilte am 25. September mit, dass der Bescheid inzwischen an die BBB ergangen sei und somit die Sanierungsarbeiten beginnen.
Die Verzögerung hat nach den Angaben der Senatsverwaltung eine längere Vorgeschichte. Ursprünglich seien für die Sanierung Bundesmittel in Höhe von 2,5 Millionen Euro aus dem Bundesprogramm „Sanierung kommunaler Einrichtungen“ beantragt und bewilligt worden. Die Co-Finanzierung sollte aus dem Landeshaushalt über die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen erfolgen. Allerdings sei es dann auf „nicht vorhersehbare, insbesondere baufachliche Abstimmungsprozesse zwischen allen Projektbeteiligten“ gekommen. In deren Folge wären die veranschlagten Co-Finanzierungsmittel bis zum Ende des Haushaltsjahres 2022 nahezu vollständig verfallen. Was wiederum eine Erklärung dafür bietet, warum das Freibad seit 2023 geschlossen, bisher aber nichts passiert ist.
Deshalb sei alternativ geprüft worden, inwieweit der Anteil des Landes Berlin bei der Senatsverwaltung für Inneres und Sport bereitgestellt werden könne. Erschwerend sei hinzugekommen, dass sich die Baukosten inzwischen von ursprünglich 5,5 Millionen auf aktuell 7,4 Millionen Euro erhöht hätten. Das Geld werde aber jetzt bereitgestellt. Es setzt sich aus 4,9 Millionen Euro Landesmittel zusammen, die nahezu ausschließlich von der Innen- und Sportverwaltung kommen sowie den 2,5 Millionen Euro aus dem Bundesprogramm.
Auch nach diesem Ergebnis bleibt die Außenanlage an der Gatower Straße im kommenden Sommer geschlossen. Die Ausschreibung werde als nächstes vorbereitet, erklärten die Bäder-Betriebe. Mit dem Baubeginn sei 2025 zu rechnen. „Die BBB peilen eine Fertigstellung 2026 an“.
Autor:Thomas Frey aus Friedrichshain |
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