Deutsche Umwelthilfe pflanzt Bäume auf Betonwüste
Naturschutzorganisation errichtet Tiny Forest auf Campus Wilhelmschulen

Ein Schulwald wird gepflanzt. | Foto:  Wenning, DUH
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  • Ein Schulwald wird gepflanzt.
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Dem Berliner Wald geht es nicht besonders gut. Nachzulesen ist das auch im Ende November veröffentlichten Waldschadensbericht. An diesem Zustand ändert auch die Initiative der Deutschen Umwelthilfe (DUH) wenig. Aber sie schafft zumindest einige Baumbiotope.

„Kleine Wäldchen, große Wirkung“ nennt die Umwelthilfe ihr Projekt. Entstehen sollen jeweils rund 250 Quadratmeter große Mini-Forsten und zwar auf Schulhöfen. Zu den ersten drei Standorten eines solchen Tiny Forest gehört der Campus Wilhelmstadtschulen. Dort wurden am 25. November 750 Bäume und Sträucher gesetzt.

Bei der Auswahl habe es sich um essbare Pflanzen und um potenziell natürliche Vegetation gehandelt, erklärte die Deutsche Umwelthilfe. Beteiligt an der Aktion seien neben der Internationalen Naturschutzorganisation The Nature Conservancy (TNC) und Expertinnen und Experten der Stadtwälder MIYA forest e.V. auch Schülerinnen und Schüler sowie Lehrkräfte aus dem Campus an der Wilhelmstraße gewesen.

Sie sollen auch die Nutznießer des Wäldchens sein. Ein Teil der Betonfläche wurde entsiegelt, was vor allem im Sommer zu angenehmeren Temperaturen führe, erklärte der Projektinitiator. Kinder seien den Auswirkungen der Klimakrise in jeder Pause ausgeliefert, würden unter Hitze, Lärm und Staub leiden. Der Tiny Forest könne dagegen große Mengen Wasser aufnehmen und Wärme an die Umgebungsluft abgeben. „Eine grüne Umgebung reduziert Stress, erhöht die Lernbereitschaft und steigert die Bewegungsfreude“. Dazu biete das Wäldchen einen Lebensraum für viele Tier- und Pflanzenarten. Den Kindern werde zusätzlich zu den auf dem Campus bereits existierenden Grünflächen ein weiterer Lern- und Erholungsraum geboten, betonten die Wilhelmsstadtschulen.

Um den pädagogischen Nutzen geht es auch. Die Schüler konnten die Planung und Entstehung des Waldes direkt miterleben. Das Thema wurde in Workshops behandelt. Und nach dem Pflanzen sollen die Schüler in die weitere Pflege einbezogen werden. „Gerade die Jüngeren haben die Chance, ihren Wald über mehrere Jahre wachsen zu sehen“, so Kirsten Burmeister, Biologielehrerin im Campus Wilhelmstadtschulen. Deshalb sei es „eine tolle Chance, etwas für den Umweltschutz zu tun und gleichzeitig die Kinder zu involvieren“. Und wenn der Mini-Forst eine bestimmte Größe erreicht habe, könne er auch zur Wissensvermittlung über Baumarten und das Ökosystem Wald in den Unterricht einbezogen werden.

Neben dem Campus aus Spandau gehören Schulen aus Bremerhaven sowie aus Dieburg in Hessen zu den ersten Projektbeteiligten. Die Aktion soll gleichzeitig über den direkten Teilnehmerkreis hinausreichen. Die Bundesregierung wird aufgefordert, Mindeststandards für eine naturnahe und klimaangepasste Schulgeländegestaltung festzulegen, verlangt die Deutsche Umwelthilfe. Und alle Menschen in Deutschland werden aufgerufen, mit einem Antrag in ihrer Stadt auch kurzfristig grüne Schulhöfe zu fordern.

Autor:

Thomas Frey aus Friedrichshain

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