Neubau der Schulenburgbrücke ab 2028
Behelfsbau soll ständigen Verkehr sichern
Im Bereich des Südhafens stehen in den kommenden Jahren große Veränderungen an. Zu ihnen gehört auch der Neubau der Schulenburgbrücke. Was aber passiert, während der errichtet wird?
Die Antwort darauf gab es am 4. Dezember bei einer digitalen Informationsveranstaltung zum Gesamtprojekt Südhafen: Eine Passage ist auch während der Arbeiten möglich. Dafür wird eine Behelfsbrücke installiert. Es könne zwar zu Einschränkungen kommen, aber es werde keine Unterbrechung des Verkehrs geben, erklärte Maximilian Borge vom Ingenieurbüro Grassl, das für die Teilbereiche Schulenburgbrücke und den Knotenpunkt Schulenburgstraße und Tiefwerderweg verantwortlich ist. Dies gelte auch für die dort verkehrende Buslinie 131. Lediglich gegen Ende der Bauphase, wenn die neue Brücke eingeschoben wird, sei eine drei- bis sechswöchige Sperrung notwendig. Dies wird erst im Jahr 2031 sein.
Im vergangenen September wurden erst einmal die Vorplanungsunterlagen für das Vorhaben abgegeben. Ende 2026 soll das Verlegen der Leitungen vorbereitet werden, die über die Schulenburgbrücke führen. Bis zur zweiten Jahreshälfte 2027 ist nach diesem Zeitplan die Vergabe der Bauleistungen vorgesehen. Baubeginn soll in der ersten Jahreshälfte 2028, also in vier Jahren, sein.
Zuvor muss unter anderem noch die genaue Architektur des Neubaus geklärt werden. Im Gespräch seien Bogenbrücken mit Spannweiten von 120 oder 104 Metern, wobei letztere favorisiert werde, erläuterte Maximilian Borge. Es soll zwei Fahrbahnen mit insgesamt sieben Meter Breite, Gehwege und Radwege, jeweils 3,10, beziehungsweise 2,50 Meter breit, geben. Ein barrierefreier Zugang ist ebenfalls eingeplant.
Auch beim Umbau des Knotenpunktes muss noch zwischen den Varianten Kreuzung oder dem bevorzugten Kreisverkehr entschieden werden. Und die Arbeiten dort sind wiederum abhängig von den Vorgaben und dem Fortschritt bei der Schulenburgbrücke.
Während das Land Berlin, vor allem die Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt, für diese beiden Teilbereiche die Zuständigkeit hat, liegt sie bei den beiden weiteren Projekten, dem Umbau des Unterhafens im Südhafen sowie der Zubringergleise, bei der landeseigenen Hafengesellschaft Behala. Im Unterhafen geht es um das Erneuern und Ertüchtigen von Straßen oder Leitungen sowie um zusätzliche Logistikflächen durch Landgewinn. Bei der Schienenstrecke, die vom Bahnhof Ruhleben zum Südhafen führt, müssen Gleise, Weichen und Tunnelbauten saniert werden. Ende dieses Jahrzehnts sollen diese Projekte fertiggestellt sein.
Das gesamte Vorhaben Südhafen kostet einen "hohen zweistelligen Millionenbetrag", hieß es auf der Informationsveranstaltung. Bis zu 90 Prozent der Kosten übernehme der Bund, den Rest von noch rund zehn Millionen Euro das Land Berlin.
Autor:Thomas Frey aus Friedrichshain |
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