Wilhelmstadt. Die BVG lässt seit dem 28. April wieder die Buslinie X 49 über die marode Freybrücke fahren. Da sie für über 18 Tonnen schwere Fahrzeuge seit Mitte Januar gesperrt ist, werden aber nur leichtere Eindecker für bis zu 70 Fahrgäste auf der Strecke zwischen Hahneberg und S-Bahnhof Messe Nord/ICC eingesetzt.
Die Linie X 49 ist allerdings nur werktags von 7 bis 9 Uhr und von 14 bis 18 Uhr alle zehn Minuten unterwegs. Die Linien M 49 und X 34 dürfen die Brücke auch weiterhin nicht passieren, da die Doppeldeckerbusse rund 26 Tonnen wiegen, die Gelenkbusse sogar 28 Tonnen. Die Linie X 34 aus Kladow endet somit weiterhin am Rathaus Spandau. Zwischen Messe und Zoo verkehren nur Busse der Linie M 49.
Wegen der deutlich kürzeren Eindecker bleibt das Platzangebot beschränkt. Die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) raten daher ihren Fahrgästen, zwischen Innenstadt und Bahnhof Spandau auch die Regionalbahn, die S 5 oder die U 7 zu nutzen.
Währenddessen wird mit Hochdruck an der Behelfsbrücke für den Ersatzneubau der Freybrücke gearbeitet. Dafür kommen insgesamt zwölf "Brückengeräte" zum Einsatz. Das sind modular zusammensetzbare Stahlkonstruktionen, die in Einzelteilen auf die Baustelle kommen und dort zu einer Brücke zusammengeschraubt werden. Der Ersatzbau erfolgt im Auftrag der Bundesfernstraßenverwaltung und der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes. Zuständig ist die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt. Die Kosten von rund 33 Millionen Euro teilen sich die Bundesfernstraßenverwaltung, das Land Berlin und die Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes.
Die Freybrücke, die täglich rund 60 000 Fahrzeug-Fahrer nutzen, stammt aus den Jahren 1908/09. Nach dem Krieg wurde sie wiederhergestellt. Inzwischen hat sie schwere Schäden. Darum wird die Brücke bis 2015 neu gebaut. Wenn die Behelfsbrücke - wie geplant - in diesem Sommer steht, soll die alte Brücke abgerissen werden.
Ulrike Kiefert / uk
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