Leistungsschau der Elektromobilität
Die BVG präsentierte E-Busse und ihre Pläne zum spritfreien öffentlichen Nahverkehr

Auf der Anzeigetafel dieses Busses stand das Motto, das nicht nur für die beiden Tage der offenen Tür am 17. und 18. Juni galt, sondern für die Zukunft des ÖPNV in Berlin generell. | Foto:  Thomas Frey
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Besucher der Tage der offenen Tür konnten an Probefahrten teilnehmen. | Foto: Thomas Frey
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Im Aussehen erinnert der Bus mehr einer Straßenbahn. Er verfügt über 180 Plätze und eignet sich daher besonders für sehr nachgefragte Linien wie entlang der Heerstraße. Und er wird elektrisch betrieben.

Dieser und weitere Fahrzeugtypen konnten am 17. und 18. Juni auf dem BVG-Betriebshof Am Omnibushof besichtigt werden. Interessierte Besucher hatten die Möglichkeit, die verschiedenen E-Busse kennenzulernen und an Probefahrten teilzunehmen. Insgesamt acht Hersteller präsentierten ihre Fabrikaten vor Ort. So war die Veranstaltung auch eine Art Leistungsschau der Elektromobilität im öffentlichen Nahverkehr, bei der die Hersteller um künftige Aufträge der Berliner Verkehrsbetriebe warben.

Dieser Bus hatte die weiteste Anfahrt. | Foto: Thomas Frey
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Die BVG-Busflotte befindet sich in einem Transformationsprozess. Von 1554 Bussen haben aktuell rund 140 einen Elektroantrieb, 90 weitere sollen bis zum Jahresende dazukommen und 2024/25 bis zu 350. Im Jahr 2030 will die BVG alle "Großen Gelben" mit Verbrennungsmotor ausgemustert haben.

So könnte die elektrische Busflotte der BVG in einigen Jahren ausschauen. | Foto: Thomas Frey
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Ein ambitioniertes Ziel, räumte BVG-Vorstand Dr. Rolf Erfurt und Daniel Hesse, Projektleiter für E-Mobilität, ein. Dabei geht es nicht nur um die Beschaffung und den Einsatz entsprechender Fahrzeuge, sondern vor allem um den Aufbau einer Ladeinfrastruktur. Die Betriebshöfe, auch der in Spandau, müssen umgebaut und zwei neue in Berlin errichtet werden. Es braucht entsprechendes Personal, weshalb bei den Tagen der offenen Tür auch über das Arbeitsplatzangebot der BVG informiert wurde. Zudem steht die Frage im Raum, welche Varianten der Elektromobilität zum Einsatz kommen: Neben Batterie betrieben Bussen auch solche, deren Energie teilweise über Oberleitungen zur Verfügung gestellt wird.

Besucher konnten an den beiden Tagen der offenen Tür am 17. und 18. Juni auf dem Betriebsbahnhof Spandau ihre Fragen rund um das Thema E-Busse stellen. | Foto: Thomas Frey
  • Besucher konnten an den beiden Tagen der offenen Tür am 17. und 18. Juni auf dem Betriebsbahnhof Spandau ihre Fragen rund um das Thema E-Busse stellen.
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Neben der Erwartung, dass es hier sehr schnell weitere Fortschritte gibt, ist auch der O-Bus eine Variante, die diskutiert wird. Unter Leitung des Dresdner Professors Arnd Stephan wurde bereits 2018 eine Machbarkeitsstudie für Oberleitungen im Spandauer Busnetz vorgelegt. In diesem Bereich gibt es sehr viele nachgefragte und teilweise eng getaktete Linien. Auf solchen Linien würde sich diese Alternative anbieten. Der Vorteil besteht vor allem darin, dass die Fahrzeuge bereits während der Fahrt geladen werden.

Wie das in der Praxis funktioniert, erklärte Johannes Müller, Chef der Stadtwerke in Esslingen am Neckar. Die knapp 100 000 Einwohner große Stadt in Baden-Württemberg hat ihre Hauptlinie im öffentlichen Nahverkehr durchgehend mit einer Oberleitung ausgestattet. Auch Busse der Nebenlinien sind teilweise mehrfach am Tag dort unterwegs und laden sich dadurch auf. Ehe sie dann mit wieder voller Batterie auf ihren Strecken unterwegs sind.

Die Hersteller von E-Bussen kamen nach Spandau zu den Tagen der offenen Tür nicht nur um zu informieren, sondern auch um Aufträge der Berliner Verkehrsbetriebe an Land zu ziehen  | Foto: Thomas Frey
  • Die Hersteller von E-Bussen kamen nach Spandau zu den Tagen der offenen Tür nicht nur um zu informieren, sondern auch um Aufträge der Berliner Verkehrsbetriebe an Land zu ziehen
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Denn bei der Reichweite hat es in den vergangenen Jahren zwar große Fortschritte gegeben. Die aktuellen Modelle schaffen rund 300 Kilometer, bevor der Akku wieder aufgeladen werden muss. Noch vor drei Jahren reichte eine Akkuladung gerade einmal für die Hälfte dieser Strecke. Das Laden selbst kann allerdings derzeit noch immer sehr lange dauern.

Autor:

Thomas Frey aus Friedrichshain

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