Mehr Güter über das Wasser und die Schiene
EU finanziert Umbau im Spandauer Südhafen
Der Spandauer Südhafen, genauer sein Unterhafen, soll modernisiert werden. Parallel dazu sind bauliche Veränderungen in der Umgebung geplant.
Der Ausbau des Südhafens war Thema auf der jüngsten Sitzung des Stadtentwicklungsausschusses der Bezirksverordnetenversammlung. Er ist Teil der Berliner Strategie, mehr Güter über das Wasser und die Schiene zu transportieren. Dies hat der Berliner Senat im August 2021 in einem Integrierten Wirtschaftsverkehrskonzept festgeschrieben. Die Modernisierung des Unterhafens geht jedoch auf eine Idee der landeseigenen Berliner Hafen- und Lagerhausgesellschaft (Behala) zurück. Sie ist das Größte von vier Bauvorhaben im Umfeld des Südhafens.
Im Rahmen der Modernisierung werden die Kaianlagen so ertüchtigt, dass auch Großmotorschiffe und Schubverbände anlegen können. Außerdem sollen Stromzapfsäulen zur Elektromobilität für Hafen- und Wasserfahrzeuge eingerichtet werden. Des Weiteren müssen Abwasser-, Regenwasser- und Trinkwasseranlagen modernisiert, die Straßen auf dem Gelände ausgebaut und die Gleisanlagen vom Güterbahhof Ruhleben zum Südhafen auf einer Strecke von rund 750 Meter erneuert werden.
Eine weitere Großinvestition ist der Neubau der Schulenburgbrücke, die Tiefwerder mit der Wilhelmstadt über die Havel verbindet. Das alte Bauwerk genügt nicht mehr den heutigen Anforderungen. Ihre Nachfolgerin soll vor allem barrierefreie Zugänge bekommen. Auch Veränderungen an der Kreuzung Götel-, Krowel- und Weißenburger Straße sind dabei vorgesehen.
Mehr als 80 Millionen Euro fließen in die vier Bauvorhaben (Unterhafen: 40 Millionen Euro, Schulenburgbrücke: 35,7 Millionen Euro, Kreuzungsbereich: 5,3 Millionen und Gleisanlagen: 3,8 Millionen Euro). 90 Prozent dieser Kosten finanziert die Europäische Union aus dem Topf "Gemeinschaftsausgaben zur Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur" (GRW). Der Bau der neuen Schulenburgbrücke und der Umbau des Kreuzungsbereichs sollen bis Ende 2028 fertig sein, der Umbau des Unterhafens und die Erneuerung der Gleisanlagen wahrscheinlich 2030.
Autor:Thomas Frey aus Friedrichshain |
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