Kampf gegen Schleichweg wieder ohne Erfolg
Verkehrsausschuss hält am Status Quo in der Straße Alt-Pichelsdorf fest

Ein Auto biegt nach Alt-Pichelsdorf ab. Vielleicht ist das ein Anwohner, vielleicht aber auch jemand, der den Schleichweg wählt. | Foto:  Thomas Frey
  • Ein Auto biegt nach Alt-Pichelsdorf ab. Vielleicht ist das ein Anwohner, vielleicht aber auch jemand, der den Schleichweg wählt.
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Die Straße Alt-Pichelsdorf ist für manchen Autofahrer eine beliebte Ausweichstrecke. Durch das Kopfsteinpflaster und die minimale Straßenbreite sind die Anwohner verstärktem Lärm ausgesetzt.

Den Schleichverkehr zu unterbinden, bemüht sich die SPD-Fraktion in der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) schon seit Jahren. Bereits 2018 hatte die heutige SPD-Fraktionsvorsitzende Ina Bittroff einen solchen Antrag in der BVV gestellt und jetzt wieder in das Gremium eingebracht.

Schon wegen des Kopfsteinpflasters und den engen Straßenverhältnissen eigne sich die Straße Alt-Pichelsdorf nicht als Durchfahrtsstraße, erklärte sie in ihrem Antrag. Hinzukommt der Lärm, den die Anwohnerinnen und Anwohner aushalten müssten. Sie schlug daher bauliche Veränderungen oder eine andere Verkehrsführung vor, um den Schleichverkehr auszubremsen. Dabei brachte sie ein Sperren der Durchfahrt oder ein Einbahnstraßensystem ins Spiel. Zusätzlich animierte die Abbiegespur auf der Heerstraße Autofahrer, nach Alt-Pichelsdorf einzubiegen, wenn sich der Verkehr vor der Ampel staut.

In seiner Stellungnahme stellte das Bezirksamt klar, dass die Straße Alt-Pichelsdorf nicht in ihren Kompetenzbereich fällt. Wie Stadtrat Gregor Kempert (SPD) in Vertretung für seinen eigentlich zuständigen Kollegen, Baustadtrat Torsten Schatz (CDU) im Bauausschuss erklärte, handle es sich bei der Heerstraße um eine übergeordnete Straße im Verantwortungsbereich der Senatsverkehrsverwaltung. Verkehrliche Veränderungen auf der Haupt- als auch das Einführen zum Beispiel eines Einbahnstraßensystems in den angrenzenden Nebenstraßen könne nur der Senat beschließen. Im Übrigen werde die Straße Alt-Pichelsdorf aber ohnehin benötigt, um die anliegenden Wohnquartiere zu erreichen. „Wir brauchen alle Straßen, die uns zur Verfügung stehen“. Außerdem habe eine Verkehrszählung ergeben, dass „signifikanter Durchgangsverkehr nur in Spitzenzeiten“ festgestellt worden sei, ließ das Straßen- und Grünflächenamt mitteilen.

Der SPD-Antrag fand auch dieses Mal im Bauausschuss keine Mehrheit. Nur die SPD und die Linkspartei unterstützten den Vorstoß, alle anderen Fraktionen lehnten ihn ab. Nach dem klaren Votum wird sich an der Situation in der Straße Alt-Pichelsdorf wohl wenig ändern, auch wenn die SPD ankündigte, sich weiter für die Interessen der Anwohnerinnen und Anwohner einsetzen zu wollen.

Autor:

Thomas Frey aus Friedrichshain

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