Straße Alt-Pichelsdorf bleibt wie sie ist
Weder Einbahnstraße noch Sackgasse
Die Straße Alt-Pichelsdorf wird nicht zur Einbahnstraße. Auch andere verkehrsberuhigende Maßnahmen sind nicht geplant. So lautet das Prüfergebnis aus dem Bezirksamt.
Alt-Pichelsdorf dauerhaft vom Verkehr entlasten: Das hatte die SPD-Fraktion bereits im November 2018 in der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) beantragt. Denn seit die neue Freybrücke fertig ist, werde die Straße Alt-Pichelsdorf im Berufsverkehr wieder als Ausweichstrecke für den Rückstau auf der Heerstraße genutzt, heißt es in der Begründung. „Da es sich um eine Kopfsteinpflasterstraße durch ein reines Wohngebiet handelt und die vorgeschriebenen Tempo 30 selten eingehalten werden, kommt es zu erheblicher Lärmbelästigung“, so Fraktionschef Christian Haß.
Die SPD hat deshalb vorgeschlagen, die schmale Straße zur Einbahnstraße zu machen, sie durch zwei Sackgassen von der Straße Am Pichelssee abzuhängen oder die Abbiegespur von der Heerstraße in die Straße Alt-Pichelsdorf stadtauswärts stark zu verkürzen. Sowohl im Verkehrsausschuss als auch in der späteren Januar-Sitzung der BVV ging der Antrag durch. Weshalb das Bezirksamt aufgefordert war zu prüfen, mit welchen Maßnahmen die Straße vom Durchgangsverkehr dauerhaft entlastet werden kann.
Laut Verkehrslenkung Berlin (VLB), wo das Bezirksamt eine Stellungnahme einholte, ist eine Verkürzung der Abbiegespur aufgrund der baulichen Gegebenheiten nicht möglich. „Die hier zur Rede stehende Fahrspur liegt in der Fahrbahnmitte. Sie wird durch Überkopfsignal verkehrsstärkenorientiert entweder für die östliche oder westliche Fahrtrichtung freigegeben.“ Die Fahrspur anzupassen, beispielsweise durch eine Sperrung, sei daher nicht zielführend.
Verkehrslenkung stellt keine übermäßige Belastung fest
Um für eine Entscheidung auch belastbares Zahlenmaterial zu haben, führte die bezirkliche Straßenverkehrsbehörde Anfang Mai eine Verkehrserhebung in der Straße durch. Das hochgerechnete Ergebnis: etwa 30 bis 70 Fahrzeuge am Tag. Wobei die Behörde davon ausgeht, dass es sich hier nicht ausschließlich um Durchgangsverkehr handelte, sondern auch um Autofahrer, die zur Straße Am Pichelssee oder zum dortigen Einkaufszentrum wollten. 85 Prozent der Autofahrer hielten sich demnach an das Tempolimit. „Diese Zahlen sind nach Auffassung des Bezirksamtes selbst für eine Wohnstraße in keiner Weise besorgniserregend und rechtfertigen nicht einschneidende verkehrliche oder bauliche Maßnahmen wie eine Einbahnstraßenregelung“, schreibt das Bezirksamt in seinem aktuellem Schlussbericht an die BVV. Letztere sei eher von Nachteil, da sie die Fahrgeschwindigkeiten der Autos noch erhöhe, weil der Gegenverkehr wegfalle.
Autor:Ulrike Kiefert aus Mitte |
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