Fällgenehmigungen für Bäume lagen nicht vor
Bauverzögerung in der Cité Foch
Die Entwicklung der Cité Foch hat einen Rückschlag erlitten. Der Abriss älterer Gebäude verzögert sich bis in den Herbst.
Eigentlich wollten der CDU-Bezirksverordnete Björn Wohlert und der Vorsitzende der Initiative Cité Foch, Thomas Keßler, am 25. Februar eine schlechte mit einer guten Nachricht verbinden. Im Rathaus erläuterten sie die Auflösung der Initiative als Verein, und berichteten zugleich von einem Neubeginn. Am 24. Februar hatten an der Rue Montesquieu Rodungsarbeiten zur Vorbereitung des Abrisses älterer Gebäude begonnen, an deren Stelle Wohnungen entstehen sollen.
Doch schon am 26. Februar kam der Rückruf. Der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BIMA) und der ausführenden Firma lagen keine Fällgenehmigungen vor. Deswegen musste laut Wohlert Bürgermeister Frank Balzer (CDU) gegen die Arbeiten intervenieren. Im März beginnt aber schon die Brutzeit, weswegen die Bäume nun erst im Herbst gefällt werden können, mit entsprechender halbjährlicher Verzögerung für Abriss und Neubau. Betroffen von den Abrissplänen sind die ehemalige Kommandantur, die Brandbaracke, Sendestation, das BND-Gebäude sowie die Schwimmhalle mit Hausmeisterwohnung.
"BIMA hat nicht das große Ganze im Blick"
Das Stolpern der BIMA über fehlende Genehmigungen wirkt wie eine Bestätigung der Kritik von Thomas Keßler, der der Initiative Cité Foch bis zur Auflösung Ende vergangenen Jahres vorstand: „In der BIMA sind Sachbearbeiter tätig, die ihre Vorschriften haben, aber nicht das große Ganze im Blick.“
Lange gab es Leerstand in bundeseigenen Wohnungen. Große Gemeinschaftseinrichtungen wie Einkaufszentrum, Schwimmhalle und Kirche rotteten vor sich hin und zogen vor allem Menschen an, die Spaß am Vandalismus haben.
Begegnungszentrum hat hohe Priorität
Dabei hat der Kiez Potential, wie Wohlert meint. Ein Mobilitätshub könnte neue Verkehrsangebote schaffen und älteren Menschen helfen, für die die angrenzenden S-Bahnhöfe Waidmannslust und Wittenau schon zu weit sind. Sehr wichtig sei ein Begegnungszentrum, damit das Viertel mit vielleicht irgendwann 5000 Bewohnern keine reine Schlafstadt werde. Ein kleiner Trost: Die von der Initiative geschaffene Website bietet noch ein dreiviertel Jahr lang Informationen über den Kiez: www.initiative-cite-foch.de.
Autor:Christian Schindler aus Reinickendorf |
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