Cité Foch: Senat streicht Schulneubau
Das Vorhaben fällt den Einsparungen im Landeshaushalt zum Opfer
Der Berliner Senat hat sich auf Einsparungen in Höhe von drei Milliarden Euro im Berliner Landeshaushalt 2025 geeinigt. Am Etat der Bezirke wurde zwar nicht gerüttelt, aber gerade in Reinickendorf wirken sich die Kürzungen deutlich aus.
So fiel ein wichtiges Bauprojekt dem Rotstift zum Opfer: der Neubau einer Schule in der Cité Foch. In der ehemaligen Wohnsiedlung für Angehörige der französischen Schutzmacht errichtet die bundeseigene Immobilienverwaltung BImA derzeit ein neues Wohnquartier mit insgesamt 600 Wohnungen. Gedacht sind sie größtenteils für Beschäftigte von Bundeseinrichtungen.
Wegen des Bevölkerungswachstums war der Bau einer vierzügigen Grundschule mit Sporthalle an der Rue Racine geplant. Einziehen sollte dort die dreizügige Münchhausen-Grundschule, deren Hauptgebäude sich an der Artemisstraße in Waidmannslust befindet. Mit dem Neubau hätte sich die Zahl der Schulplätze um 144 auf 576 erhöht. Die Planungen waren schon auf den Weg gebracht. Geld floss bereits für die Vorbereitung. Ein Altbau auf dem Grundstück ist abgerissen. Zum Schuljahresbeginn 2026/27 sollte das Gebäude bezugsfertig sein.
Stattdessen kommt jetzt die Kehrtwende. Sie wurde als Möglichkeit schon von Schulstadtrat Harald Muschner (CDU) auf der Sitzung des Schulausschusses am 7. November angesprochen. Der Neubau gehöre zu den Projekten, die angesichts der beabsichtigten Einsparungen von der Landesregierung infrage gestellt wurden, ob sie wirklich notwendig seien, berichtete der CDU-Politiker. „Wir machen klar, dass der Neubau kommen muss“, sagte er mit Verweis auf steigende Schülerzahlen und den Wohnungsbau in der Cité Foch.
Mit den Argumenten konnte sich der Bezirk nicht durchsetzen. Umso deutlicher ist die Kritik an der Entscheidung. „Zur städtebaulichen Entwicklung der Cité Foch gehört zwingend der Neubau einer Grundschule“, erklärte Andreas Rietz, stadtentwicklungspolitischer Sprecher der Grünen-Fraktion. Mit der Streichung spare der Senat massiv zu Lasten der Familien mit Kindern. Unterdessen unterbreitete der Regierende Bürgermeister Kai Wegner (CDU) eine Idee, wie das Vorhaben doch noch umgesetzt werden könnte. Bei einem „vor Ort“-Termin in Spandau sprach er davon, dass ein privater Schulträger hier einsteigen könne.
Autor:Thomas Frey aus Friedrichshain |
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