Vereint für die "Franzosensiedlung": Initiative Cité Foch bekommt neuen Status
Wittenau. Seit über vier Jahren engagiert sich die Initiative Cité Foch für die Bewohner der ehemaligen „Franzosensiedlung“. Jetzt haben die Mitglieder der Interessengemeinschaft beschlossen, einen eingetragenen Verein zu gründen – und die Voraussetzungen dafür geschaffen.
In einer Mitgliederversammlung am 7. April hat die Initiative Cité Foch eine Satzung verabschiedet, einen Vorstand gewählt, Projekte und Ziele formuliert. Der Eintrag ins Vereinsregister dürfte nunmehr Formsache sein. Um die Interessen der Bewohner nachhaltiger vertreten zu können, und weil es Lobbyarbeit, Beratungsangebote, Webseitenpflege und Raummieten zu finanzieren gelte, sei die neue Organisationsstruktur eines eingetragenen Vereins notwendig, so Sprecher Thomas Keßler. „Damit ist die Initiative Cité Foch so aufgestellt, dass sie auch in Zukunft eine wirksame Stimme der Bewohner bleiben kann. Das ist besonders wichtig mit Blick auf die großen Herausforderungen, zum Beispiel die absehbare Verdoppelung der Einwohnerzahl durch die bauliche Erschließung der Potentialflächen.“ Ferner wolle die ICF – so die künftige Kurzform – auch als Verein Projekte auf den Weg bringen, die das Zusammenleben im Wittenauer Wohnviertel verbessern.
Den Namen behält der Interessenverbund also bei, und auch im Vorstand sitzen keine Unbekannten. In der Gründungsversammlung wählten die Anwesenden Thomas Keßler zum Vorsitzenden, Olaf Kappelt zu seinem Vize. Als Schriftführer fungiert künftig Martin Hermann, die Kasse verwaltet Ralf von Plessen. Frisch zum Chef gewählt kündigte Thomas Keßler an, die Arbeit der Initiative in bewährter Form fortsetzen zu wollen. Dabei gelte auch in Zukunft die Maxime: „Wir greifen Fragen und Probleme auf, die für die Bewohner der Cité Foch und deren Lebensqualität von Bedeutung sind.“ Er zähle dabei aufs Engagement aller Vereinsmitglieder, damit die Arbeit der ICF weiter Früchte trage. Ein solches Engagement beinhalte nicht zuletzt den finanziellen Beitrag, den jeder zu zahlen habe. So einigten sich die Versammelten auf einen Obolus von zwei Euro pro Monat und Mitglied.
Die Liste der bereits formulierten Ideen, Projekte und Ziele ist umfangreich. Um nur einige zu nennen: Frühzeitig will die ICF Einfluss nehmen, wenn es um Neubauten im Wohngebiet geht – und dafür sorgen, dass soziale Einrichtungen wie Bürgerbüros oder Begegnungszentren nicht vergessen werden. Auch die Verkehrssituation hat die Initiative im Fokus, vor allem, wenn es um den Anschluss an den Öffentlichen Nahverkehr geht. Das Schwimmbad soll wieder Badespaß bieten, die Avenue Charles de Gaulles ein Kiezcafé bekommen. Außerdem will sich der Verein um bessere Kontakte und Kooperationen mit Jugend- und Bildungseinrichtungen wie dem Romain-Rolland-Gymnasium, der Münchhausen-Schule oder dem Centre Talma kümmern. Willkommensprogramme für neue Bewohner im Zuge der baulichen Erweiterung will die ICF ebenso anschieben wie nachbarschaftlich-kulturelle Veranstaltungen. Nicht zuletzt plant sie, künftig enger mit Hausverwaltungen und der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) zusammenzuarbeiten und das französische Erbe wieder stärker ins Bewusstsein der Öffentlichkeit zu rücken. bm
Autor:Berit Müller aus Lichtenberg |
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