Ausgezeichnetes Geschichtsprojekt: Münchhausen-Schüler gewinnen Preis

Ein Nachbau des Eifelturms darf in der Ausstellung von Regina Herzog-Wecker und ihren Schülern nicht fehlen. | Foto: Christian Schindler
4Bilder
  • Ein Nachbau des Eifelturms darf in der Ausstellung von Regina Herzog-Wecker und ihren Schülern nicht fehlen.
  • Foto: Christian Schindler
  • hochgeladen von Christian Schindler

Wittenau. Schüler der ersten und zweiten Klasse der Münchhausen-Grundschule, Filiale Place Molière 1, haben einen Förderpreis beim Geschichtswettbewerb „Gott und die Welt“ des Bundespräsidenten gewonnen.

Der kommende Donnerstag, 21. September, wird ein großer Tag für Schüler der Münchhausen-Grundschule. Sie sind dann mit ihren Eltern zu Gast in der Staatskanzlei Potsdam. Dort werden die Preisträger des Geschichtswettbewerbs des Bundespräsidenten ausgezeichnet.

Gott und die Welt waren in der Cité Foch schon immer dicht beisammen. In der ehemaligen Franzosensiedlung war die Kirche Ste. Geneviève in den 1970er Jahren Teil der Architektur der Siedlung. Die Übergänge zwischen Gotteshaus und benachbartem Einkaufzentrum waren fließend, der Turm mit seiner Stahlkonstruktion hätte auch ein technisches Funktionsgebäude sein können. Im Herbst vergangenen Jahres wurde die Kirche abgerissen, in der Cité Foch entsteht jetzt ein neues Viertel.

Grund genug für die Schüler der Filiale der Münchhausen-Grundschule, Place Molière 1, sich genauer mit ihrer Nachbarschaft zu befassen. „Wir fragten uns, was eine Kirche eigentlich ist“, berichtet Lehrerin Regina Herzog-Wecker. Und natürlich spielte auch die Geschichte der Alliierten, in diesem Fall der Franzosen, eine Rolle. Schließlich hatten sich die Schüler auch schon mit der Berliner Mauer befasst, die sie dann als Karton-Wall durch ein Klassenzimmer zogen. „Für manche Schüler war das sehr beklemmend“, erinnert sich Regina Herzog-Wecker. Es traf sich damals gut, dass auch es im Museum Reinickendorf eine Ausstellung über die Alliierten gab. Kuratorin Christine Borgelt gab wichtige Hinweise. 

Bilder von Kirchen gesammelt

So entwickelte sich die Recherche der Schüler in zwei Richtungen. Einmal vertieften sie sich in die Zeitgeschichte, die mit Hilfe der Lesepatin Giselle Van Tendeloo sehr lebendig wurde. Sie fand französisch-stämmige Ex-Bewohner der Cité Foch, die bereit waren zu Video-Interviews. Und dann war da immer noch die Frage der Kirche: Der französische Dom am Gendarmenmarkt hat ja so gut wie keine Ähnlichkeit mit dem ehemaligen Gotteshaus der Cité Foch. Die Schüler sammelten alternativ Bilder von Dorfkirchen, malten aber auch selbst Bilder von Kirchen. Regina Herzog-Wecker fotografierte zudem den Abriss der Kirche Ste. Geneviève.

Die Ausstellung der Schüler-Recherchen ist noch bis Ende September in der Münchhausen-Filiale, Place Molière 1, zu sehen. Interessenten sollten sich in der Pause um 10 Uhr an die Lehrerin Regina Herzog-Wecker wenden. Sie sucht übrigens auch eine Möglichkeit, die Ausstellung ständig zu zeigen. Der Förderpreis des Bundespräsidenten ist mit 100 Euro dotiert. Was die Münchausen-Schüler aber besonders stolz macht: Im präsidialen Wettbewerb haben oft Gymnasien die Nase vorn. CS

Autor:

Christian Schindler aus Reinickendorf

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

13 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 180.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom baut Netz aus
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Ab Dezember starten die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Borsigwalde, Friedenau, Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade, Lübars, Mariendorf, Neu-Tempelhof, Reinickendorf, Schöneberg, Spandau, Tegel, Waidmannslust, Wilhelmstadt und Wittenau. Damit können weitere rund 180.000 Haushalte und Unternehmen in Berlin einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant...

  • Borsigwalde
  • 11.12.24
  • 2.660× gelesen
BauenAnzeige
2024 war Richtfest für die Grundschule in der Elsenstraße. | Foto: SenBJF
7 Bilder

Berliner Schulbauoffensive 2016-2024
Erfolgsgeschichte für unsere Stadt

Die Berliner Schulbauoffensive ist nach wie vor eines der zentralen Projekte unserer Stadt. Mit aktuell mehr als 44.000 neu entstandenen Schulplätzen setzt die Offensive ihre Ziele erfolgreich um. So wurden von 2016 bis 2023 bereits 5 Milliarden Euro in moderne Bildung investiert. Auch in den kommenden Jahren wird das derzeit größte Investitionsvorhaben für Schulen fortgesetzt. Die Offensive geht weiter und führt zu einer dauerhaft verbesserten schulischen Umgebung für unsere Schülerinnen und...

  • Charlottenburg
  • 13.12.24
  • 1.998× gelesen
  • 1
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 84.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Friedrichshain, Karlshorst, Kreuzberg, Lichtenberg und Rummelsburg. Damit können nun rund 84.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt...

  • Alt-Hohenschönhausen
  • 11.12.24
  • 2.628× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 3.535× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.