Freiwilliger Gedenkdienst
Jugendliche arbeiteten auf dem Alten Anstaltsfriedhof des Bonhoeffer-Geländes
Im Rahmen eines internationalen Workcamps des Ökumenischen Jugenddienstes (ÖJD) haben 15 Jugendliche und junge Erwachsene aus mehreren Ländern auf dem Alten Anstaltsfriedhof auf dem ehemaligen Gelände der Karl-Bonhoeffer-Nervenklinik gearbeitet.
Sie waren bis 10. August zwei Wochen lang ehrenamtlich auf dem Gelände tätig und zwischen 18 und 26 Jahre alt. Sie kamen außer aus Deutschland aus Ägypten, Italien, Spanien, Tansania, der Ukraine und Ungarn. Ihr Engagement bedeutete einen wichtigen Beitrag, um auf dem Friedhof einen würdigen Gedenkort entstehen zu lassen, damit seine grausame Geschichte nicht in Vergessenheit gerät, erklärte Jugendstadtrat Alexander Ewers (SPD) bei einem Empfang für die Jugendlichen.
Während der Zeit des Nationalsozialismus sind mehr als 4600 Patienten in und durch die damaligen Wittenauer Heilstätten ums Leben gekommen. Viele davon durch gezieltes Töten während des Euthanasieprogramms der Nazis. Es ist davon auszugehen, dass ein Großteil dieser Menschen auf dem Anstaltsfriedhof begraben wurde. Seit 2014 bemüht sich der „Freundeskreis Gedenkort Alter Anstaltsfriedhof“ darum, die Begräbnisstätte und ihre Geschichte im Bezirk und darüber hinaus bekannt zu machen.
Ewers hob außerdem die aktuelle Bedeutung der internationalen Begegnung hervor. „In einer Zeit, in der Konflikte weltweit und auch in Europa existieren, ist es wichtig, dass junge Menschen aus aller Welt zusammenstehen.“
Autor:Thomas Frey aus Friedrichshain |
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